Prädiabetes: So erkennen Sie die Diabetes-Vorstufe

Diabetes Typ 2 kündigt sich oft viele Jahre im Voraus an. Diese Phase des Prädiabetes sollten Betroffene nutzen, um die Zuckerkrankheit und ihre gefährlichen Begleiterkrankungen abzuwenden. Ein gesunder Lebensstil und ein paar Ernährungstipps können dabei helfen!

Was ist Prädiabetes?

Als Prädiabetes bezeichnen Mediziner die Vorstufe eines Diabetes mellitus Typ 2. Dabei ist der Blutzuckerspiegel bereits ungesund erhöht oder die Glukosetoleranz gestört.

Diabetes kann etliche schwerwiegende Folgeerkrankungen nach sich ziehen. Dazu gehören zum Beispiel Schäden an den Nerven, Nieren, Augen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder das diabetische Fußsyndrom. Was vielen nicht bewusst ist: Schon eine prädiabetische Stoffwechsellage fördert das Risiko für solche Erkrankungen.

Symptome: Wie äußert sich Prädiabetes?

Zu den typischen Anzeichen von Diabetes, die auch bei Prädiabetes vorkommen können, gehören:

übermäßiger Durst

Müdigkeit

häufiges Wasserlassen

häufige Infekte

Gewichtsverlust

schlechte Wundheilung

Da sich Diabetes Typ 2 schleichend entwickelt, werden auch Beschwerden oft erst spät wahrgenommen. Ein Prädiabetes kann sogar völlig unbemerkt bleiben. Personen mit erhöhtem Diabetes-Risiko sollten daher regelmäßig ihre Blutzuckerwerte vom Arzt checken lassen, um Prädiabetes möglichst früh zu erkennen.

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Ursachen und Risikofaktoren von Prädiabetes

Aus der Nahrung gewinnt der Körper Zucker (Glukose), derzunächst ins Blut wandert. Um den Zucker in die Körperzellen zu schleusen und diese mit Energie zu versorgen, ist Insulin notwendig. Das Hormon dient als Schlüssel, der die Zellen dafür empfänglich macht, Glukoseaus dem Blut aufzunehmen.

Bei Diabetes Typ 2 sprechen die Körperzellen nicht mehr so gut auf Insulin an (Insulinresistenz, gestörte Glukosetoleranz). In der Folge stellen die Beta-Zellen der Bauchspeicheldrüse immer mehr von dem Hormon her, bissie irgendwann erschöpfen. Dadurch kann zusätzlich zur Insulinresistenz der Zellen ein Insulinmangel entstehen. In diesem Fall muss Insulin gespritzt werden. Bei Prädiabetes ist der Blutzuckerspiegel bereits erhöht oder die Glukosetoleranz gestört – die Vorstufe eines Diabetes mellitus ist entstanden.

Prädiabetes

Es gibt viele Risikofaktoren, die Diabetes Typ 2 fördern können. Manche davon sind beeinflussbar, andere nicht. Zu den möglichen Ursachen gehören beispielsweise:

  • genetische Faktoren (Diabetes in der Familie erhöht die Wahrscheinlichkeit, selbst zu erkranken)
  • Bewegungsarmut
  • höheres Lebensalter
  • Rauchen
  • Gestationsdiabetes (Schwangerschaftsdiabetes)
  • Adipositas (starkes Übergewicht)
  • ungesunde Ernährung (übermäßiger Konsum von Zucker, Alkohol, energiereicher und ballaststoffarmer Nahrung)
  • Medikamente

Diagnose: So stellen Fachleute Prädiabetes fest

Eine Ärztin oder ein Arzt kann mithilfe der Anamnese (Krankengeschichte), einer körperlichen Untersuchung und bestimmten Laborwerten herausfinden, ob eine Diabeteserkrankung oder deren Vorstufe vorliegen.

Eine wichtige Rolle dabei spielen die Blutzuckerwerte. Von Prädiabetes spricht man, wenn folgende Werte vorliegen:

Der Nüchternblutzucker (Nüchternplasmaglukose) liegt bei 100 bis 125 mg/dl bzw. 5,6 bis 6,9 Millimol pro Liter (mmol/l).
Der Langzeitblutzuckerwert (HbA1c) liegt bei 5,7 bis 6,4 Prozent bzw. 39 bis 47 Millimol pro Mol (mmol/mol)

Falls diese Werte nicht eindeutig sind, kann ein oraler Glukosetoleranztest zusätzliche Informationen liefern: Ein Wert von 140 bis 199 mg/dl (bzw. 7,8 bis 11,0 mmol/l) spricht für Prädiabetes. Mithilfe von Blutzuckermessgeräten und Urinteststreifen aus der Apotheke lässt sich ein Diabetes-Test auch zu Hause durchführen. Eine verlässliche Diagnose kann jedoch nur durch eine Medizinerin oder einen Mediziner erfolgen.

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Was tun bei Prädiabetes? Ernährung als wichtige Stellschraube

Menschen mit Prädiabetes müssen noch keine Medikamente einnehmen. Stattdessen ist ein gesunder Lebensstil elementar, um den Blutzuckerspiegel zu senken und große Schwankungen zu verhindern.

Tipps bei Prädiabetes auf einen Blick

Prädiabetiker haben gute Chancen, Diabetes Typ 2 und den gefürchteten Begleiterkrankungen vorzubeugen. So kann es funktionieren:

Bewegung

Mindestens 150 Minuten pro Woche sollte man körperlich aktiv sein. Selbst kleine Steigerungen der Aktivität bringen etwas. So können Bewegungsmuffel mit 1.000 zusätzlichen Schritten pro Tag starten.

Abnehmen

Bei Übergewicht kann eine Gewichtsabnahme sinnvoll sein.

Rauchverzicht

Tabakrauch steigert das Herz-Kreislauf-Risiko, das bei (Prä-)Diabetikern ohnehin erhöht ist.

Alkoholverzicht

Auch Alkohol begünstigt die Entstehung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

gesunde Ernährung

Mit einer günstigen Auswahl an Lebensmitteln lässt sich der Blutzucker senken.

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Die optimale Ernährung für Prädiabetiker

Eine spezielle Kostform ist weder bei Diabetes noch bei Prädiabetes notwendig. Vielmehr ist eine Ernährungsumstellung nach den gängigen Empfehlungen, die auch für Menschen ohne (Prä-)Diabetes gelten, sinnvoll. Expertinnen und Experten empfehlen eine vollwertige Mischkost. Dabei kann man sich an folgenden Tipps orientieren:

Prädiabetiker
  • Viel kalorienfreie Flüssigkeit trinken.
  • Reichlich Gemüse, Obst und Hülsenfrüchten essen.
  • Vollkornprodukte liefern wichtige Ballaststoffe sowie Kohlenhydrate, die lange satt machen und den Blutzuckerspiegel nur langsam ansteigen lassen.
  • Nüsse, Samen und pflanzliche Öle (etwa Raps- oder Sonnenblumenöl) liefern wertvolle ungesättigte Fettsäuren, die vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen schützen können.
  • Fettarme Milch- und Fleischprodukte in Maßen konsumieren. Fisch sollte ein- bis zweimal pro Woche auf dem Speiseplan stehen.
  • Gesättigte Fette, Transfettsäuren und Zucker (etwa in Frittiertem, Süßigkeiten, Limonaden, Cola-Getränken, Backwaren und Knabbereien) sehr sparsam verzehren.
  • Auf industriell stark verarbeitete Fertigprodukte (etwa Tiefkühlpizza, Fast Food) möglichst verzichten.

Produkte, die Ihnen helfen können

Eine vielseitige und abwechslungsreiche Kost hilft dabei, die Freude am Essen zu erhalten – eine wichtige Grundlage, um Ernährungsgewohnheiten dauerhaft zu verändern. Ihnen fällt es schwer, Ihre Ernährung auf eine vollwertige Mischkost umzustellen? Lassen Sie sich von Ihrer Ärztin bzw. Ihrem Arzt helfen oder nehmen Sie eine Ernährungsberatung in Anspruch.

Quellen:
https://leitlinien.dgk.org/files/29_2019_pocket_leitlinien_diabetes.pdf
https://www.ddg.info/fileadmin/user_upload/05_Behandlung/01_Leitlinien/Praxisempfehlungen/2022/dus_2022_Praxisempfehlungen_Landgraf_Therapie-Typ2-Diabetes.pdf
https://www.uniklinik-ulm.de/fileadmin/default/09_Sonstige/Klinische-Chemie/Bilder/DM/Diagnostik-Diabetes-mellitus_Mueller-Wieland_DDG.pdf
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/34718834/
https://www.bzfe.de/ernaehrung/die-ernaehrungspyramide/die-ernaehrungspyramide-eine-fuer-alle/
https://www.diabinfo.de/leben/typ-2-diabetes/behandlung/ernaehrung.html