Was ist Schuppenflechte (Psoriasis)?

Schuppenflechte ist eine chronisch-entzündliche Autoimmunerkrankung. Betroffene haben eine genetische Veranlagung. Durch äußere Einflüsse wie Infektionen, Hautverletzungen oder -reizungen, Stoffwechselstörungen, Stress oder Medikamente kann die Krankheit ausbrechen. Schuppenflechte ist nicht ansteckend.

Ursachen und Symptome von Schuppenflechte

Schuppenflechte zeigt sich durch rötliche, schuppige Hautveränderungen. Diese Stellen sind etwas erhaben und können auch jucken. Schuppenflechte kann am ganzen Körper auftreten, meist sind jedoch Kopf, Ellbogen, Knie, Rücken, Hände, Füße oder der Bereich hinter den Ohren betroffen.

Symptome Haut bei Schuppenflechte

Ausgelöst wird ein Schuppenflechte-Schub zum Beispiel durch eine Infektion der Atemwege, bei Kindern oft durch eine Mandelentzündung, oder auch durch die Reizung der Haut wegen zu enger Kleidung, einer Tätowierung. Auch Stress ist eine bekannte Ursache.

Das Immunsystem reagiert zu stark und setzt verschiedene Entzündungsreaktionen in Gang. Dadurch findet eine vermehrte Zellteilung der Hautzellen statt, abgestorbene Hautzellen können nicht schnell genug abgestoßen werden, weshalb die Haut an diesen Stellen dicker und schuppig wird.

Schuppenflechte: Behandlungsmöglichkeiten nach Schwierigkeitsgrad

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, eine Schuppenflechte zu behandeln. Dabei entscheiden Ärztinnen und Ärzte je nach Ausprägung der Erkrankung.

Leichte Schuppenflechte

Bei einer leichten Schuppenflechte werden Cremes, Salben oder Lotionen empfohlen, um die trockenen Hautstellen zu pflegen und geschmeidig zu machen. Die Wirkstoffe Harnstoff (Urea) oder Salicylsäure sollen die Schuppenbildung reduzieren.

Kortison hilft gegen Entzündungen und lindert den Juckreiz. Darüber hinaus gibt es Badezusätze, zum Beispiel Sole oder Öle, und Shampoos.

Der Wirkstoff Dithranol wird schon sehr lange in der Therapie eingesetzt und reduziert das übermäßige Zellwachstum. Es kann jedoch zu Hautirritationen kommen, weshalb Dithranol nur zeitweise angewendet werden sollte. Auch eine Verfärbung von Kleidung oder Bettwäsche ist möglich.

Unterdessen sollen auch Präparate auf Vitamin-D-Basis die Haut bei Schuppenflechte unterstützen. Eine Studie hat ergeben, dass sich bei einer zweiwöchigen Gabe von Vitamin D2 über sechs Monate das Hautbild der Psoriasis-Patienten verbesserte. (Link: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/31139214/)

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Mittelgradige Schuppenflechte

Bei einer mittelgradigen Schuppenflechte wird entweder eine lokale oder eine systemische Therapie angewendet. Je nach Medikament kann auch beides kombiniert werden.

Systemisch bedeutet, die Erkrankung wird mit Medikamenten behandelt, die von innen wirken. Sie werden in Form von Tabletten, Spritzen oder Infusionen verabreicht. Dazu gehört zum Beispiel: Ciclosporin.
Es beeinflusst das Immunsystem und unterdrückt die Bildung des Enzyms Calcineurin, das an der verstärkten Bildung der Hautzellen beteiligt ist.

Lokal wird häufig zu Salben mit Kortikoiden gegriffen. Kortison unterdrückt das Immunsystem und wirkt stark entzündungshemmend.

Bei einer mittelgradigen und schweren Schuppenflechte sollte Sie immer Rücksprache mit Ihrem Arzt bezüglich der Medikation halten. Denn die meisten Medikamente mit den oben vorgestellten Inhaltsstoffen sind verschreibungspflichtig.

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Schwere Schuppenflechte

Bei einer hochgradigen oder bereits chronischen Schuppenflechte erfolgt ebenfalls eine systemische Therapie. Bewährte Medikamente sind:

FUMARSÄUREESTER

Verlangsamt die vermehrte Zellteilung der Hautzellen, beruhigt das Immunsystem und lindert so die Entzündung.

BIOLOGIKA

Biologika sind gentechnisch hergestellte Eiweiße. Sie regulieren die starke Reaktion des Immunsystems, indem sie Botenstoffe blockieren. Biologika werden vor allem bei chronischen Erkrankungen eingesetzt.

METHOTREXAT (MTX)

Unterdrückt bestimmte Immunzellen, die eine Entzündung der Haut auslösen.

RETINOIDE

Sie sind Vitamin A sehr ähnlich und wirken hemmend auf die Schuppenbildung sowie die übermäßige Zellteilung.

Lichttherapie (Phototherapie)

Bei mittelgradiger bis schwerer Schuppenflechte kann neben Medikamenten auch eine Phototherapie helfen. Dabei wird die Haut je nach Schweregrad der Erkrankung mit UV-A- oder UV-B-Strahlen behandelt. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, diese anzuwenden:

UV-Therapie gegen Schuppenflechte

Licht-Bade-Therapie:

Die Haut wird bestrahlt und gleichzeitig in Sole gebadet.

Reine UV-B-Lichttherapie

Photochemotherapie:

Bei einer schweren Schuppenflechte kommen UV-A-Strahlen zum Einsatz, die tiefer in die Haut eindringen als UV-B-Strahlen. Zusätzlich erhalten die Patienten einen Wirkstoff, der P die Haut lichtempfindlicher macht.

Lasertherapie:

Nur erkrankte Hautbereiche werden mit UV-B-Strahlen behandelt.

Mit Hausmitteln behandeln

Hausmittel können eine gute Ergänzung in der Therapie bei Schuppenflechte sein. Patientinnen und Patienten sollten darauf achten, naturbelassene Wirkstoffe zu verwenden, um die Haut nicht zusätzlich zu reizen. Geeignet sind:

Mandelöl

Nachtkerzenöl

Hanföl

Jojobaöl

Sheabutter

Salzbäder

Apfelessig

Aloe Vera

Homöopathie und Naturheilkunde

Homöopathie und Naturheilkunde können eine medikamentöse Therapie durchaus unterstützend ergänzen. Bei der Homöopathie wird der Mensch als Ganzes betrachtet, auch die psychische Verfassung und andere Erkrankungen spielen eine Rolle. Beliebte Wirkstoffe sind Stechwinde, Edelkoralle, Asiatischer Wassernabel oder Mahonie.

Homöopathie kann auch bei einer Eigenbluttherapie zum Einsatz kommen. Dabei wird Patientinnen oder Patienten zuvor entnommenes Blut wieder gespritzt, nachdem es homöopathisch aufbereitet wurde.

Die Naturheilkunde bedient sich gerne an Heilpflanzen wie Kamille, Aloe Vera, Ringelblume, Zaubernuss oder Stiefmütterchen

Ebenfalls helfen kann ein Bad mit Kangal-Fischen. Dabei baden Betroffene in 35-Grad-warmem, Schwefelsalz- und selenreichem Wasser. Währenddessen knabbern die Fische die Hautschuppen ab. Die Therapie ist allerdings sehr zeitaufwändig, sie sollte in Form einer Kur mehrmals am Tag über drei bis vier Wochen durchgeführt werden. Jede Patientin bzw. jeder Patient erhält seine eigenen Fische dafür.

Ernährung bei Schuppenflechte

Schuppenflechte-Betroffene sollten vor allem zu Nahrungsmitteln greifen, die entzündungshemmend wirken. Gemüse, zuckerarme Obstsorten, Nüsse, Öle, wie zum Beispiel Leinöl, und fetter Seefisch (Makrele oder Lachs) gehören dazu.

Zucker, Weizenmehl, Schweinefleisch, Eigelb, Wurst oder fette Milchprodukte sollten sie meiden.

Ernährung bei Schuppenflechte

Psychotherapie

Eine Psychotherapie kann in Erwägung gezogen werden, wenn die Erkrankung entweder durch viel Stress und psychische Belastung verursacht bzw. verschlimmert wird, oder die Symptome selbst eine große psychische Belastung darstellen.

Patientinnen und Patienten können eigenständig Entspannungsübungen praktizieren, zum Beispiel autogenes Training, Meditationen, progressive Muskelentspannung oder Atemübungen.

Sie können sich aber auch professionelle Unterstützung durch Therapeutinnen bzw. Therapeuten suchen.

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