Herpes: Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?

Lippen-Herpes verschwindet auch ohne Behandlung nach einiger Zeit wieder, allerdings kann man die Symptome durch die Anwendung mit bestimmten Cremes lindern und die Heilung so beschleunigen. Sie enthalten etwa die Wirkstoffe Aciclovir oder Penciclovir und sind rezeptfrei in der Apotheke erhältlich. Auch zinksulfathaltige Salben können unter Umständen helfen, allerdings fehlen zur Bestätigung der Wirksamkeit noch die nötigen wissenschaftlichen Erkenntnisse.

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Eine gute Wirksamkeit wurde auch Kombipräparaten bescheinigt. Zovirax enthält etwa Aciclovir (antiviraler Wirkstoff) und Hydrocortison, einem schwächeren Cortison, das entzündungshemmend wirkt. Studien haben bestätigt, dass eine Kombination der beiden Wirkstoffe gegen Lippenherpes besonders effektiv ist.

Bei Beschwerden, die durch Herpes zoster oder Gürtelrose ausgelöst werden, können Salben mit Aciclovir, Valaciclovir, Famciclovir und Brivudin Linderung bringen. Die Wirkstoffe gibt es auch als Tabletten. Sie sind in der Regel gut verträglich und haben den Vorteil, dass sie nur 1- bis 2-mal am Tag eingenommen werden müssen.

Schwangere Frau

Schwangere Frauen mit Lippen-Herpes dürfen aciclovirhaltige Cremes während der Schwangerschaft verwenden, sollten aber auf Tabletten mit dem Wirkstoff verzichten. Für Jugendliche ab 12 Jahren ist Aclovir ebenfalls geeignet. Bei jüngeren Kindern kann eventuell eine Salbe mit Zink oder Zinksulfat verwendet werden. Klären Sie dies jedoch zuvor mit Ihrer Kinderärztin oder Ihrem Kinderarzt ab.

Im Handel gibt es auch spezielle Herpes-Pflaster. Da sie jedoch keine antiviralen Wirkstoffe enthalten, haben sie auch keinen positiven Einfluss auf den Verlauf der Erkrankung. Sie dienen lediglich dazu, weitere Ansteckungen durch Eindämmung der Viren zu verhindern.

Was ist Herpes?

Zunächst kribbelt es an der Lippe, später kommen dann Juckreiz und rote Bläschen hinzu – dabei kann es sich um eine Infektion mit Herpes-simplex-Viren handeln. In den meisten Fällen heilt sie nach wenigen Tagen von allein wieder ab. Allerdings kann der Leidensdruck für Betroffene hoch sein.

Herpes tritt hauptsächlich an den Schleimhäuten im Mundraum auf. Doch auch im Genitalbereich können sich die Viren verbreiten (herpes genitales). Während Ärzte gegen Genitalherpes bei erstmaligem Auftreten meistens antivirale Medikamente verschreiben, lässt sich Lippen-Herpes häufig auch schon mit Salben und Cremes mit speziellen Wirkstoffen therapieren. Wie erklären, welche Herpes-Mittel besonders wirksam sind.

Herpes-Infektion: Wie entsteht sie?

Familienfoto

Herpes ist eine Infektions-Krankheit, die durch Viren ausgelöst wird. Das passiert z. B bei sehr engem Kontakt zweier Menschen, bei dem die Schleimhäute aufeinandertreffen, wie beim Küssen oder Geschlechtsverkehr. Man spricht dann von einer sogenannten Schmierinfektion. Aber auch spielende Kinder können das Virus untereinander weitergeben über eine Tröpfcheninfektion. Das bedeutet, dass das Virus durch Speichelabsonderung einer Person über die Luft auf die Schleimhäute einer anderen Person übertragen wird.

Was sind Herpes-Symptome?

Eine Herpes-Infektion zeigt sich bei vielen Menschen zum ersten Mal im Kleinkindalter, zwischen dem 1. und 5. Lebensjahr. Das ist dann besonders unangenehm, da der Körper noch keine ausreichenden Antikörper gebildet hat. Neben schmerzhaften und mit Wasser gefüllten Bläschen im Mundbereich, kann es bei Kindern auch zu Fieber, Müdigkeit und geschwollenen Lymphknoten kommen.

Typische Symptome für Lippenherpes sind:

number 1

schmerzhafte Bläschen im Gesicht, vorzugsweise an den Lippen, aber auch an anderen Stellen möglich

number 2

gerötete Stelle an der betroffenen Hautpartie

number 3

Kribbeln

number 4

Juckreiz

number 5

Verkrustungen nach Aufplatzen der Bläschen

Unspezifische Beschwerden können sein:

Übelkeit

Kopfschmerzen

Abgeschlagenheit

Warum kehrt Herpes oft zurück?

Wenn einmal eine Herpes-Infektion stattgefunden hat, verschwinden die Viren danach nicht vollständig wieder aus dem Körper, sondern verbleiben erstmal in einer Art Ruhemodus in den Nervenzellkörpern (Teile der Nervenzellen). Dort kann das Immunsystem sie nicht identifizieren und entsprechend auch nicht beseitigen. Sie verursachen dabei so lange keine Beschwerden, wie das Immunsystem intakt ist.

Doch tritt einmal eine Schwächung ein, beispielsweise durch einen anderen Infekt, beginnen die Viren sich wieder zu vermehren und lösen die typischen Beschwerden aus. Daher kann der Lippenherpes auch immer wieder kommen. Wie oft das der Fall ist, ist allerdings individuell verschieden.

lippenherpes

Kann Ekel Herpes auslösen?

Herpes entsteht immer dann, wenn das Immunsystem besonders geschwächt ist. Das kann beispielsweise bei intensiver UV-Strahlung oder bei einer Erkältung der Fall sein. Aber auch Stress oder hormonelle Veränderungen, sowie Ekel können Lippenherpes auslösen. Forscher der Universität Trier belegten den Zusammenhang zwischen Ekel und Herpes auch wissenschaftlich. In einer Studie fanden die Forscher heraus, dass sich durch den Ekel die Wächterzellen des Immunsystems, die T-Lymphozyten, verringern. Dadurch wird die Immunabwehr lahmgelegt und die Herpes-Viren haben freie Bahn.

Ob jemand etwas eklig findet oder nicht ist eine rein subjektive Wahrnehmung, da die Fähigkeit sich vor etwas zu ekeln zwar angeboren, jedoch erst mit den ersten Lebensjahren sozialisiert wird. Kleinkinder empfinden desshalb noch keinen Ekel gegenüber Substanzen, Objekten oder Gerüchen, weshalb es mitunter vorkommt, dass sie auch Dinge, die man als Erwachsener als ekelig empfindet, in den Mund stecken. Um das zu unterbinden, hat der Mensch das Ekelempfinden, welches vorrangig der Prävention von Krankheiten dient.

Wie das Ekelgefühl genau entsteht, ist bislang nicht abschließend geklärt. Es wird jedoch davon ausgegangen, dass es im Gehirn im sogenannten Mandelkern, wo auch andere Emotionen verarbeitet werden, entsteht. Je nach subjektiver Wahrnehmung unterscheidet sich die Stärke der Reaktion, die sich sogar unmittelbar körperlich, zum Beispiel in Form von Übelkeit, Schweißausbrüchen oder einem abfallenden Blutdruck, äußert. Doch egal, wovor man sich ekelt, ein Ekelgefühl bedeutet für den Körper immer Stress, welcher sich auf das Immunsystem auswirkt und somit auch einen lästigen Lippen-Herpes auslösen kann.

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