Wenn es brennt und drückt: Alles Wichtige zu Blasenentzündungen

Schmerzen beim Wasserlassen oder das Gefühl dringend auf die Toilette zu müssen, sind typische Symptome eines Harnwegsinfekts. Frauen sind davon deutlich häufiger betroffen als Männer. Bei Männern sind Harnwegsinfekte jedoch komplizierter und sollten in jedem Fall abgeklärt werden.
Doch wie lässt sich einer Entzündung vorbeugen? Wann helfen pflanzliche Arzneien und wann ist ein Antibiotikum nötig?

Blasenentzündung? Wichtige Infos auf einen Blick: Ursachen, Symptome, Behandlun

Eine Blasenentzündung wird in der Regel durch Bakterien verursacht, die über die Harnröhre in die Blase gelangen. Meist handelt es sich dabei um das Bakterium E. coli. Tritt ein Harnwegsinfekt öfter als zweimal in sechs Monaten oder dreimal im Jahr auf, spricht man von einer chronischen Harnwegsinfektion.

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Verschiedene Arten von Harnwegsentzündungen

Je nachdem, welcher Bereich der Harnwege von der Entzündung betroffen ist, unterscheidet man

Entzündungen der unteren Harnwege: Urethritis (Harnröhrenentzündung), Zystitis (Blasenentzündung)

Entzündungen der oberen Harnwege: Pyelonephritis (Nierenbeckenentzündung)

Harnwegsinfekte werden in unkomplizierte und komplizierte Varianten unterschieden. So werden Harnwegsinfekte bei Schwangeren, Männern und Diabetikern grundsätzlich als kompliziert eingestuft. In diesen Fällen muss die Ursache abgeklärt werden. Hält die Infektion länger als sieben Tage an oder treten Symptome wie Fieber, Schüttelfrost, Blut im Urin oder Schmerzen innerhalb der Flanken auf, ist die Empfehlung einen Arzt aufzusuchen. Von einem unkomplizierten Harnwegsinfekt wird gesprochen, wenn sich die Beschwerden auf den unteren Harntrakt beschränken.

Was ist die Ursache einer Blasenentzündung?

Blasenentzündungen werden meistens von E. coli Bakterien verursacht, die natürlicherweise im Darm vorkommen. Diese Darmbakterien können in die Harnröhre gelangen, in die Blase aufsteigen und dort eine Blasenentzündung verursachen. Tipp zur Vorbeugung: Nach dem Toilettengang von vorne nach hinten wischen.

Aber auch im Rahmen von medizinischen Anwendungen oder Behandlungen, wie bei Diaphragmen und Spermiziden, beim Geschlechtsverkehr oder bei das Immunsystem unterdrückenden Therapien können Harnwegsinfekte begünstigt werden. Auch Harnabflussstörungen, wie z. B. Harnsteine oder eine Prostatavergrößerung oder Erkrankungen, wie Diabetes mellitus können einen Harnwegsinfekt begünstigen. Ebenfalls ein erhöhtes Risiko für eine Harnwegsinfektion besteht während der Schwangerschaft oder der Wechseljahre aufgrund der Hormonveränderungen.

Reizmagen

Woran erkennt man einen Harnwegsinfektion?

Typische Symptome einer Blasenentzündung im Überblick :

  • Brennen beim Wasserlassen
  • Häufiger Harndrang, geringe Urinmenge
  • Unterleibskrämpfe
Wann sollte ein Arzt aufgesucht werden?

Halten Ihre Beschwerden trotz Behandlung länger als 1 Woche an oder bestehen folgende Anzeichen, die auf eine Komplikation hinweisen können, sollten Sie unbedingt einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen:

  • Fieber
  • Blut im Urin
  • Rücken- oder Flankenschmerzen

Was gibt es für Behandlungsmöglichkeiten bei Blasenentzündungen?

Blasenentzündungen sind meist schmerzhaft und sehr unangenehm. Oft treten die Symptome plötzlich auf. Pflanzliche rezeptfreie Arzneimittel aus der der Apotheke können die Symptome lindern.

Zugelassen für die Behandlung unkomplizierter Harnwegsinfekte sind zum Beispiel Präparate mit Bärentraubenblättern (in Cystinol akut® enthalten). Unterstützend oder zu Besserung der Beschwerden können u.a. Wirkstoffe aus Kapuzinerkressekraut oder der Kombination Hauhechel, Orthosiphon und Goldrute wirken.

Unsere Empfehlungen

Warum Cystinol akut®?
  • Pflanzliches Arzneimittel
  • Antibakterielle¹ Wirkung gegen die häufigsten Erreger des Harnwegsinfekts²
  • Resistenzbildungen sind nicht zu erwarten³

Antibiotika bei Blasenentzündungen

Antibiotika können Symptome rasch lindern und die Erreger eliminieren. Häufig empfehlen Ärzte eine Kurzzeittheraphie von ein bis drei Tagen mit Antibiotikum. Nehmen Sie das verschriebene Antibiotikum immer genau nach Anweisung ihres Arztes/ ihrer Ärztin.

Die gute Nachricht: Es muss nicht immer gleich ein Antibiotikum sein. Im Gegenteil: Experten raten heute zu mehr Zurückhaltung. Immer mehr Bakterien entwickeln Resistenzen und die eingesetzten Antibiotika verlieren ihre Wirksamkeit. Außerdem töten Antibiotika nicht nur „schlechte“ Bakterien, sondern auch die „guten“ Keime, beispielsweise in der Scheidenflora. Die Folge: Die Schutzfunktion im Intimbereich wird gestört und ein Infekt kann schneller auftreten. Auch das Gleichgewicht der Darmflora kann gestört werden.

Daher kann bei leichten bis mittelschweren Symptomen nach Rücksprache mit dem Arzt/ der Ärztin, eine Therapie ohne Antibiotikum sinnvoll sein. Sprechen Sie gern mit Ihrer Apotheke für rezeptfreie pflanzliche Empfehlungen.

Tipps bei Blasenentzündung:

Bei einer Harnwegsinfektion kann man die Behandlung durch Eigeninitiative unterstützen. Grundsätzlich gilt: Kurieren Sie einen Harnwegsinfekt gut aus!

Achten Sie darauf viel Flüssigkeit (Wasser, oder z.B. harntreibende Blasentees) zu sich zu nehmen

Durch die viele Flüssigkeit wird ein häufiges Wasserlassen provoziert, welches die Behandlung unterstützt

Honeymoon-Zystitis: Harnwegsinfekt nach dem Geschlechtsverkehr

In der Regel werden Harnwegsinfektionen, wie eine Blasenentzündung, durch eigene Darmbakterien ausgelöst. Durch Geschlechtsverkehr können diese vom Darmausgang in die Harnröhre gelangen und von dort weiter Richtung Blase wandern. Symptomatisch unterscheidet sich eine Honeymoon-Zystitis nicht von einer „normalen“ Blasenentzündung. Ihren Namen hat diese Art der Blasenentzündung dem Umstand zu verdanken, dass sie häufig nach den Flitterwochen (eng. „Honeymoon“) auftritt.

Tipp: Sorgen Sie mit einer gut ausgestatteten Reiseapotheke vor. So können Sie die Tage unbeschwert genießen.

Wie lässt sich eine Harnwegsinfektion vorbeugen

Um eine Harnwegsinfektion zu vermeiden, kann man selbst einiges tun, indem man wesentliche Punkte beachtet:

Trinken Sie mindestens 1,5 Liter pro Tag. Das sorgt für regelmäßiges Wasserlassen. Dadurch werden die Harnwege regelmäßig gespült. Dazu können Sie auch gelegentlich harntreibende Mittel mit Wirkstoffen aus Birkenblätter, Brennnesselkraut, Goldrutenraut, Hauhechelwurzel, Orthosiphonblätter oder Liebstöckelwurzel aus der Apotheke einsetzen

Zur Toilette gehen. Nach dem Geschlechtsverkehr empfiehlt es sich, zur Toilette zu gehen, um möglicherweise eingedrungene Bakterien wieder auszuspülen.

Unterkühlung vermeiden: Kälte ist für den Körper ein Signal, die Durchblutung herunterzufahren. Auch die Vaginalschleimhaut ist bei Kälte weniger stark durchblutet. Das kann die Abwehr von Krankheitserregern beeinträchtigen.

Richtige Wischtechnik beim Toilettengang. Achten Sie darauf, das Toilettenpapier von vorne (der Scheide) nach hinten (zum After) zu führen, um nicht durch die falsche Wischtechnik Darmbakterien in die Harnröhre zu verschleppen.

Immunsystem stärken.

Je stärker die Abwehr, desto weniger Chancen haben Bakterien, Viren & Co. Das gilt auch für die Erreger einer Blasenentzündung. Um das Immunsystem zu stärken, empfehlen sich eine ausgewogene Ernährung, ausreichend Schlaf sowie Bewegung an der frischen Luft.

Pflanzliche Wirkstoffe bei Harnwegsinfektionen

Bereits seit Jahrhunderten werden pflanzliche Wirkstoffe, wie Echtes Goldrutenkraut oder Bärentraube zur Behandlung bei Harnwegsinfektionen eingesetzt.

Der in Goldrutenkraut enthaltene Wirkstoff verstärkt die Wasserausscheidung und sorgt damit dafür, dass bakterielle Erreger schneller mit dem Urin aus der Blase gespült werden. Mit dieser Durchspülungstherapie kann auch wiederkehrenden Harnwegsinfekten vorgebeugt werden.

Bärentraubenblätter hingegen wirken antibakteriell. Dadurch eignet sich der pflanzliche Wirkstoff hervorragend um die häufigsten Erreger eines Harnwegsinfekts abzutöten. Darüber hinaus hat die Pflanze aber auch antientzündliche Inhaltsstoffe, durch die die Heilung von entzündeten Schleimhäuten der ableitenden Harnwege gefördert werden kann.

Einzeln aber auch in Kombination eignen sich diese pflanzlichen Wirkstoffe aufgrund ihrer Eigenschaften besonders um einen Harnwegsinfekt vorzubeugen oder die rasche Behandlung zu unterstützen.

Quellen:
AWMF-Leitlinie Harnwegsinfektionen
Pschyrembel – Harnwegsinfekt
Frauenärzte im Netz – Blasenentzündung Diagnostik
ZFA – Unkomplizierter Harnwegsinfekt: Antibiotika ja oder nein?
¹Nicken et al., Z für Phytotherapie, 38 (Suppl. 1), S39, (2017), Hinweis: Eine antibakterielle Wirkung ist in Laboruntersuchungen für verschiedene Bakterien belegt.
²Die antibakterielle Wirkung von Bärentraubenblätterextrakten (wie Cystinol akut) hat sich als nützliches Instrument für die HWI-Behandlung erwiesen, um den Einsatz von Antibiotika zu reduzieren; In-vitro-Studie: Krauß, Y., and L. Baxter. Geburtshilfe und Frauenheilkunde 82.10 (2022): 192
³Zellner M, J Urol Urogynäkol 21 (2014) 17-20