Darmkrebs vorbeugen durch Prävention

Darmkrebs ist bei Frauen die zweithäufigste Krebsart, bei Männern steht sie an dritter Stelle. Nach Angaben des Robert-Koch-Institutes erkranken in Deutschland jedes Jahr rund 33.000 Männer und 28.000 Frauen neu an Darmkrebs. Demgegenüber stehen pro Jahr in Deutschland rund 26.000 Todesfälle durch Darmkrebs. Die Sterblichkeit liegt also deutlich über einem Drittel, auch wenn sie im Vergleich mit vergangenen Jahrzehnten rückläufig ist.

Die gute Nachricht: In den meisten Fällen gehen der Erkrankung Vorstufen in Form von Polypen voraus, die sich gut behandeln lassen – sofern sie rechtzeitig festgestellt werden. Und genau das geht nur mit regelmäßiger Vorsorge.

Die Felix Burda Stiftung initiiert gemeinsam mit der Deutschen Krebshilfe, dem Netzwerk gegen Darmkrebs e.V. und der Stiftung LebensBlicke seit 2002 den Darmkrebsmonat März. Darmkrebs ist eine der drei häufigsten Krebserkrankungen in Deutschland. Der Aktionsmonat zeigt auf, wie jeder sein persönliches Darmkrebs-Risiko im Blick behalten und minimeren kann. Für Versicherte ab 50 Jahren übernehmen alle Krankenkassen die Kosten für eine Früherkennungsuntersuchung. Darüber hinaus sind verschiedene weitere Untersuchungen möglich und werden je nach Alter empfohlen.

Wie hoch ist Ihr Darmkrebs-Risiko? Unser Selbsttest hilft bei der Einordndung.

Darmkrebs-Wissen kompakt

Von Darmkrebs spricht man, wenn sich bösartige Tumore im Dick- oder Mastdarm gebildet haben. Sie entstehen meist aus Darmpolypen, die in der Frühstufe meist gutartig sind. Die häufigste Vorstufe wird „Adenom“ genannt. Darmkrebs entwickelt sich langsam, oft über Jahre. Im Anfangsstadium verursacht er keinerlei Beschwerden. Gerade deswegen ist die Vorsorge so wichtig! Machen sich bereits Symptome bemerkbar, dann ist die Krankheit bereits fortgeschritten und die Heilung schwieriger zu schaffen als am Anfang.

Wenn Sie mögliche Darmkrebs-Symptome bei sich beobachten, sollten Sie nicht in Panik verfallen, aber zur Sicherheit zeitnah einen Arzt aufsuchen. Ein erster Ansprechpartner kann der Hausarzt sein, der Sie aber in der Regel an einen Facharzt überweisen wird – meist einen Gastroenterologen, eventuell auch einen entsprechend qualifizierten Onkologen, Proktologen oder Chirurgen. Typische Darmkrebs-Symptome sind:

Blut im Stuhl

Wechselnde Verdauung, mal haben Sie Durchfall, dann wieder Verstopfung

Öfter krampfartige Bauchschmerzen

Sie leiden häufig an Übelkeit, Völlegefühl und Appetitlosigkeit

Müdigkeit und Leistungsschwäche

Unbeabsichtigter Gewichtsverlust

So reduzieren Sie Ihr Darmkrebs-Risiko

Regelmäßige Vorsorge hilft dabei, Vorstufen von Darmkrebs frühzeitig zu erkennen und sie zu entfernen, bevor sie zu Krebs ausarten können. Als niederschwellige Form der Untersuchung gibt es Stuhltests, mit denen feststellbar ist, ob nicht sichtbares („okkultes“) Blut im Stuhl ist. Gesetzlich Krankenversicherte haben im Alter zwischen 50 und 54 Jahren Anspruch auf einen jährlichen solchen Test, der in der Apotheke oder in Arztpraxen erhältlich ist.

Für Männer wird zudem ab 50 Jahren, für Frauen ab 55 Jahren eine Darmspiegelung empfohlen. Sie bietet den Vorteil, dass mögliche Krebsvorstufen bereits während der Untersuchung entfernt werden können. Ist der Befund unauffällig, steht eine Wiederholung der Darmspiegelung erst nach zehn Jahren wieder an. Ist eine Darmspiegelung nicht gewünscht, sind ab einem Alter von 55 Jahren Stuhltests im 2-Jahres-Rhythmus eine Alternative.

Verhinderung von Darmkrebs

Risikofaktoren für Darmkrebs

Darmkrebs hat viel mit der Lebensweise zu tun. Typisches Risiko-Verhalten ist

Rauchen

übermäßiger Alkoholkonsum

eine einseitige Ernährung

Bewegungsmangel

schnelle Gewichtszunahme und Fettleibigkeit

Allerdings erhöhen auch das Alter, Vorerkrankungen und die Gene das Darmkrebs-Risiko, z. B.

mehrere Fälle von Darm-, Magen-, Gebärmutter-, Eierstock-, Bauchspeicheldrüsen-, Gallengang- oder Harnleiterkrebs in der Familie

eine chronisch-entzündliche Darmerkrankung

Typ-2-Diabetes

Wichtig: Auch bei erhöhtem Risiko bricht die Krankheit nicht automatisch aus. Dennoch empfiehlt sich dann ab dem 40. Lebensjahr eine regelmäßige Darmkrebs-Vorsorge.

Darmkrebsvorsorge – aus Liebe zum Leben

Darmkrebs ist tückisch, doch das Risiko, daran zu erkranken, lässt sich auf zwei Weisen deutlich reduzieren: zum einen durch einen gesunden Lebenswandel, zum anderen durch das Wahrnehmen regelmäßiger Vorsorge. Alle gesetzlich Krankenversicherten und viele Privatversicherte können diese Möglichkeit ab einem Alter von 50 Jahren kostenlos ergreifen. Da Ihre Gesundheit uns im Team von IhreApotheken.de am Herzen liegt, möchten wir Sie motivieren: Nutzen Sie dieses Angebot – es kostet nichts und kann wundervolle Lebenszeit retten!

Darm-Check ist eine “Tierisch Gute Wahl”. Die Felix Burda Stiftung stellt die grundsätzliche Teilnahme an der Vorsorge nicht mehr in Frage, sondern will zeigen, dass man die Wahl hat zwischen Stuhltest oder Spiegelung. Im TV-Spot tauschen sich Hund und Katze 3D-animiert und humorvoll über die beiden Varianten der Darmkrebsvorsorge aus. Schauspieler Jürgen Prochnow („Das Boot”), die deutsche Synchronstimme von Sylvester Stallone, leiht dem Hund seine Stimme, während Fernsehmoderatorin Katja Burkard (RTL „Punkt 12") die Katze spricht. Mit der prägnanten Kernbotschaft „Egal ob Stuhltest oder Darmspiegelung – es ist immer eine tierisch gute Wahl” rundet Schauspieler Sky du Mont („Der Schuh des Manitu”) den Dialog stimmlich ab.

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8 Mythen über Darmkrebsvorsorge

FALSCH!

Aktuelle Zahlen zeigen, dass immer mehr junge Menschen an Darmkrebs erkranken. In Deutschland sind es jedes Jahr rund 3.400 Personen im Alter unter 50. Das Risiko für Darmkrebs steigt zwar ab dem Alter von 50 Jahren deutlich an, der Krebs kann aber auch schon in jüngeren Jahren auftreten, wenn es z. B. Fälle von Darmkrebs in der Familie gibt. Schon bei einem Angehörigen mit Darmkrebs oder Krebsvorstufen (Adenomen) verdoppelt sich das Risiko aller direkten Verwandten. Gibt es mehrere Fälle von Darmkrebs in der Familie oder ist der Krebs vor dem Alter von 50 Jahren aufgetreten, ist das Risiko für direkte Verwandte gegenüber der Normalbevölkerung um das drei- bis Vierfache erhöht. Betroffene sollten dann bereits früher eine Darmspiegelung durchführen. Es gilt, dass die erste Vorsorgedarmspiegelung spätestens 10 Jahre vor dem Alter liegen soll, in dem beim Familienmitglied Darmkrebs oder Darmpolypen festgestellt wurden. Sind drei oder mehrere Familienmitglieder an Darmkrebs erkrankt und sind in der Familie zusätzlich noch andere Krebserkrankungen aufgetreten (Magen-, Eierstock-, Gebärmutter- oder Harnleiterkrebs), liegt möglicherweise eine spezielle erbliche Form von Darmkrebs vor (Lynch-Syndrom/ HNPCC). Nahe Verwandte haben dann ein besonders hohes Risiko, schon im jungen Erwachsenenalter an Darmkrebs zu erkranken. In diesem Fall sind für die direkten Verwandten bereits Vorsorgemaßnahmen ab einem Alter von 25 Jahren zu empfehlen.

Quellen:
MD Anderson Cancer Center: http://www.medicalnewstoday.com/releases/297080.php?tw
University of Michigan: http://www.medicalnewstoday.com/releases/305427.php Zentrum für Krebsregisterdaten des Robert Koch
Instituts: http://www.krebsdaten.de/Krebs/DE/Datenbankabfrage/datenbankabfrage_stufe1_node.html
Frostberg E & Rahr HB. Clinical characteristics and a rising incidence of early-onset colorectal cancer in a nationwide cohort of 521 patients aged 18-40 years. Cancer Epidemiology 2020, 66:101704

FALSCH!

Darmkrebs macht lange Zeit keine Beschwerden. Man kann sich gesund fühlen und dennoch Darmkrebs haben. Vorsorge heißt aber, sich ohne Symptome einer Untersuchung zu unterziehen. Denn sind erst einmal Symptome vorhanden, ist es oft für eine Heilung zu spät. Liegt kein bekannter Risikofaktor vor, wird für Männer ab dem Alter von 50 und Frauen ab dem Alter von 55 Jahren eine Vorsorge-Darmspiegelung empfohlen. Alternativ kann ab 50 ein immunologischer Stuhltest durchgeführt werden, der Blut im Stuhl und damit Anzeichen für Darmkrebs oder Vorstufen erkennt. Liegen ein oder mehrere Risikofaktoren (z.B. Darmkrebs in der Familie oder sichtbares Blut im Stuhl) vor, sollte früher mit der Vorsorge begonnen werden. Die Krankenkassen übernehmen die Kosten.

Quelle:
https://www.felix-burda-stiftung.de/darmkrebsvorsorge/was-ist-darmkrebs

FALSCH!

Die Darmspiegelung wird heute nahezu ausschließlich ambulant durchgeführt. Der Patient liegt während der circa 20 Minuten dauernden Untersuchung zugedeckt auf einer Liege. Auf Wunsch erhält er eine Beruhigungs- oder Kurzschlafspritze. Die Kurzschlafspritze ist keine Narkose, der Patient fällt lediglich in einen kurzen und leichten Schlaf. So spürt er während der gesamten Untersuchung keinerlei Schmerzen. Durchgeführt wird die Untersuchung von einem Facharzt (Gastroenterologe/Magen-Darm Arzt, fachärztlich tätige Internisten mit dem Schwerpunkt Gastroenterologie). Wurde eine Kurzschlafspritze verabreicht, ist man den restlichen Tag nicht verkehrstüchtig. Ansonsten kann man nach der Untersuchung den üblichen Tagesablauf wieder aufnehmen. Moderne Reinigungspräparate machen auch die Vorbereitung simpel und weniger unangenehm.

Quelle:
https://www.felix-burda-stiftung.de/darmkrebsvorsorge/frueherkennung/darmspiegelung

FALSCH!

Im Gegensatz zu früher müssen heute zur Vorbereitung des Darms oft nur noch zwei mal 0,5 Liter der Spülflüssigkeit getrunken werden. Angereichert mit Zitronen- oder Orangengeschmack hat diese sich inzwischen auch geschmacklich verbessert. Eine gute Reinigung des Darms ist Voraussetzung für ein sicheres Untersuchungsergebnis.

FALSCH!

Rechtzeitig erkannt, ist Darmkrebs harmlos. Im Gegensatz zu anderen Krebsarten entwickelt sich Darmkrebs aus gutartigen Vorstufen, sogenannten Polypen. Mit der Vorsorgedarmspiegelung können diese Vorstufen frühzeitig entdeckt und noch bevor sie zu Krebs entarten entfernt werden. In 99 Prozent der Vorsorge-Darmspiegelungen wird aber ohnehin kein Krebs, sondern Vorstufen, Adenome oder gar nichts diagnostiziert. Bei früher Erkennung liegen die Heilungschancen von Darmkrebs bei über 90 Prozent.

Quelle:
https://www.mynewsdesk.com/de/felix-burda-stiftung/images/darmkrebsvorsorge-statt-krank-vor-sorge- 1595962

FALSCH!

Selbst wenn ich mich gesund ernähre, nicht rauche, kein Fleisch esse und Sport treibe, kann ich trotzdem Vorstufen oder Darmkrebs entwickeln. Mit dem gesunden Lebensstil lässt sich lediglich das allgemeine Risiko etwas minimieren. Ein Schutz, im Sinne einer Sicherheit, ist dadurch allerdings nicht gegeben. Als Faustregel gilt: Durch einen gesunden Lebensstil kann ich mir nicht nur generell etwas Gutes tun, sondern auch mein Risiko für Krankheiten, wie bspw. Darmkrebs, etwas verringern. Durch einen schlechten Lebensstil - bspw. Rauchen, keine Bewegung, viel Alkohol, viel Frittiertes, viel verarbeitetes Fleisch – erhöhe ich mein Risiko an Darmkrebs zu erkranken dagegen deutlich.

Quellen:
https://www.krebsinformationsdienst.de/aktuelles/2021/news006-gesund-gelebt-warum-habe-ich-krebs.php
Prudence R. Carr et. al: Estimation of Absolute Q3 Risk of Colorectal Cancer Based on Healthy Lifestyle, Genetic Risk, and Colonoscopy Status in a Population-Based Study. Gastroenterology 2020;-:1–10
Farrall AL, Lienhard M, et al. (2020): PWD/Ph-encoded genetic variants modulate the cellular Wnt/β-Catenin response to suppress ApcMin-triggered intestinal tumor formation. Cancer Research https://cancerres.aacrjournals.org/content/early/2020/10/20/0008-5472.CAN-20-148...

FALSCH!

Ein künstlicher Darmausgang ist überwiegend bei Patientinnen und Patienten mit tiefsitzendem Tumor im Rektum (Enddarm) notwendig, bei denen der Schließmuskel nicht ausreichend funktionsfähig ist. Es gibt aber auch Situationen, in denen ein Stoma nur vorrübergehend angelegt werden muss. Im Anschluss werden die beiden Darmenden wieder miteinander verbunden und der Ausgang zurückverlegt. In Deutschland leben rund 150.000 Menschen mit einem Stoma. Bei rund einem Drittel von ihnen, war Darmkrebs der Grund für einen künstlichen Darmausgang.

FALSCH!

Immer mehr Menschen nehmen die Chance gegen Krebs in Anspruch und entscheiden sich für die kostenfreie, gesetzliche Darmkrebsvorsorge. Aktuell rund 545.000 gesetzlich Versicherte ab 50 Jahren pro Jahr in Deutschland. Eine schlaue Entscheidung. Denn Vorsorge ist harmlos, Krebs dagegen kann ihr Leben zerstören. Bis heute haben rund 8 Millionen Menschen in Deutschland an dieser Präventionsmaßnahme teilgenommen, wodurch circa 145.000 Todesfälle und 306.000 Neuerkrankungen verhindert werden konnten.

Quellen:
Hochrechnung der Felix Burda Stiftung auf Basis der ZI-Daten von 2003 bis 2012 und Zi-Jahresbericht 2018)
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/25218160
https://www.zi.de/fileadmin/pdf/Koloskopie_Jahresbericht_2018.pdf

Mehr zum Thema Darmkrebs und dem Deal deines Lebens finden Sie auf: https://www.felix-burda-stiftung.de/darmkrebsvorsorge

Darmkrebsvorsorge betrieblich organisieren

Darmkrebsvorsorge ist ein gesundheitliches Thema, mit dem sich viele Menschen nur ungerne auseinandersetzen. Gerne schiebt man den Termin so lange vor sich her bis er in Vergessenheit gerät. Dabei können durch Prävention Neuerkrankungen vorgebeugt werden und Erkrankungen frühzeitig entdeckt werden. Bei einer frühen Erkennung liegt die Heilungschance von Darmkrebs bei über 90 Prozent.

Durch eine betriebliche Organisation der Darmkrebsprävention können viele Menschen animiert werden sich untersuchen zu lassen. Für Unternehmen jeder Größe lässt sich ein passendes Maßnahmenpaket zusammenstellen, dass sich problemlos in das bestehende betriebliche Gesundheitsmanagement integrieren lässt, z. B. mit einem Test auf Blut im Stuhl. Diese Tests sind einfach durchzuführen und können Hinweise auf Darmkrebs oder eine seiner Vorstufen geben. Sollten Befunde aus dem Test vorliegen ist eine anschließende Koloskopie sinnvoll, die Sicherheit über den tatsächlichen Gesundheitszustand geben kann.

Darmkrebsvorsorge

Betrieblich organisierte Darmkrebsvorsorge-Aktionen zeigen laut einer Studie von Booz & Company im Auftrag der Felix Burda Stiftung direkte Auswirkungen auf die Steigerung der Produktivität und die Senkung von Kosten. Denn laut Statistischem Bundesamt verliert die deutsche Volkswirtschaft jährlich rund 225 Milliarden Euro durch kranke Arbeitnehmer. Gesundheitliche Prävention sollte daher im Fokus jedes Unternehmens stehen.

Weitere Informationen, Materialien und Beispiele für betrieblich organisierte Darmkrebsaktionen bietet die Felix Burda Stiftung hier.