Was ist Schuppenflechte auf der Kopfhaut?

Bei der Schuppenflechte auf der Kopfhaut (Psoriasis capitis) handelt es sich um eine entzündliche Hautkrankheit, die an verschiedenen Stellen am Kopf zum Vorschein kommt.

Am häufigsten entsteht sie jedoch auf der Kopfhaut und angrenzenden Gebieten wie der Stirn oder dem Nacken, aber auch am Ohr. Da die Krankheit chronisch ist, kommen die Hautirritationen immer wieder, allerdings in stärkeren und in schwächeren Schüben im Wechsel. Vollständig heilbar ist Psoriasis der Kopfhaut nicht, jedoch gut zu behandeln

Was sind Symptome bei einer Schuppenflechte auf der Kopfhaut?

Die Ausprägung der Symptome ist individuell unterschiedlich. Die meisten Betroffenen leiden jedoch an folgende Beschwerden:

rötliche Stellen auf der Kopfhaut, aber auch am Haaransatz

Juckreiz

blutende Stellen

trockene Kopfhaut

stark schuppende Haut

in manchen Fällen auch Haarausfall

Wie entsteht Schuppenflechte auf der Kopfhaut?

Bei Psoriasis wachsen die Zellen (Keratinozyten) in der obersten Hautschicht (Epidermis) schneller als üblich. Abgestorbene Hautzellen können dann nicht schnell genug abgetragen werden und schlagen sich als Schuppen auf dem Kopf nieder. Normalerweise erneuern sich Zellen innerhalb von vier Wochen, bei Schuppenflechte jedoch innerhalb von vier Tagen.

Es gibt verschiedene Faktoren, die eine Schuppenflechte begünstigen können. Zum einen kann eine genetische Veranlagung dafür zugrunde liegen. Ein Elternteil gibt die Erkrankung mit 15-prozentiger Wahrscheinlichkeit an ein Kind weiter.

Aber auch Infekte der Atemwege wie Streptokokken, Hautverletzungen, zum Beispiel durch Sonnenbrand oder hormonelle Veränderungen können eine Schuppenflechte auslösen oder verschlimmern. Das gilt auch für bestimmte Medikamente wie Betablocker oder Schmerzmittel (NSAR) und einige Antibiotika.
Darüber hinaus können sich psychische Belastungen negativ auf den Krankheitsverlauf auswirken. Stress etwa löst häufige neue Schübe aus.

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Wie wird die Diagnose gestellt?

Der Arzt begutachtet die Kopfhaut und kann häufig schon auf den ersten Blick und anhand der Symptome erkennen, ob es sich um eine Schuppenflechte, ein Ekzem oder gar eine Pilzerkrankung handelt. Insbesondere wenn bereits an anderen Körperstellen Schuppenflechte aufgetreten ist, liegt die Vermutung nahe, dass es sich bei den Hautveränderungen auf dem Kopf ebenfalls um Psoriasis capitis handelt.

Bei der Untersuchung wird in der Regel auch der Schweregrad festgestellt. Ist die Diagnose nicht so einfach zu stellen, kann möglicherweise auch eine Gewebeprobe einer betroffenen Stelle Aufschluss bringen.

Wie behandelt man Schuppenflechte am Kopf?

Bestimmte Pflegeprodukte wie Shampoos, die nicht pH-neutral sind, tägliche Haarwäschen und heißes Föhnen können die belastete Kopfhaut zusätzlich austrocknen. Daher sollte die Haarpflege auf ein Minimum reduziert und dabei die Wassertemperatur nicht zu warm gewählt werden. Einige Föhns besitzen eine Kühleinstellung, mit der man die Haare auch mit kalter Luft trocknen kann.

Wichtig ist, die Schuppen von der Kopfhaut zu lösen, damit spezielle Wirkstoffe besser auf der Haut wirken können. Dafür bieten sich vor allem Mittel mit Salicylsäure oder Harnstoff (Urea) an, wie z. B. Psorimed, welches es rezeptfrei in der Apotheke gibt.

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Bei leichter Schuppenflechte am Kopf eignen sich auch Lotionen oder Cremes mit Kortison bzw. Hydrcortison wie Hydrocutan Creme 0,5% zum Auftragen auf die betroffenen Stellen. Bei stärkeren Beschwerden helfen Salben etwa mit dem Kortikoid Betamethason, die den Juckreiz stillen und die Entzündung hemmen. Betnovate Creme kann beispielsweise gegen ärztliches Rezept in der Apotheke erworben werden.

Sogenannte Vitamin-D-Analoga mit den Wirkstoffen Calcipotriol und Tacalcito sind ebenfalls wirksam und in Form von Salben erhältlich. Calcipotriol comp.-ratiopharm Salbe etwa enthält die Wirkstoffe Calcipotriol und Betamethason und ist ebenfalls verschreibungspflichtig.

Darüber hinaus kommen, besonders bei starker Psoriasis capitis, häufig Arzneimittel zum Einnehmen oder Spritzen zum Einsatz, die die Abwehrreaktion des Immunsystems hemmen sollen. Dazu zählen beispielweise Apremilast, Ciclosporin oder auch Biologika (Medikamente aus biologischen Substanzen). Sie werden vor allem dann verschrieben, wenn andere Medikamente kaum Linderung bringen oder nicht vertragen werden.

UV-Licht kann ebenfalls den Heilungsprozess entzündeter Stellen anregen. Es gibt etwa spezielle UV-Lichtkämme, mit denen sich Betroffene die Haare kämmen können. Zuvor sollten allerdings die Schuppen weitestgehend entfernt werden.

Unsere Empfehlung zur Behandlung von Schuppenflechte am Kopf

Welche Hausmittel sind wirksam gegen Schuppenflechte auf der Kopfhaut?

Es gibt auch einige Hausmittel, die möglicherweise gegen Schuppen am Kopf helfen können, jedoch ist die Wirksamkeit nicht wissenschaftlich belegt. Sie sind daher auch kein Ersatz für Arzneimittel. Jedoch können einige Öle etwa die Beschwerden lindern.

Schwarzkümmelöl soll die Entzündung hemmen und kann auf die betroffenen Hautstellen aufgetragen oder auch eingenommen werden. Hanföl enthält etwa viele Omega-3-Fettsäuren und Vitamine und kann die Kopfhaut bei der Regeneration unterstützen und versorgt sie mit Feuchtigkeit. Auch Kokos- und Olivenöl spenden Feuchtigkeit. Sie sollten am besten 15 bis 20 Minuten auf der Kopfhaut einwirken und danach wieder abgewaschen werden.

Ein Haarwasser aus Apfelessig kann die Durchblutung der Haut fördern. Dafür einfach halbe Tasse des Essigs mit destilliertem Wasser vermischen und in eine kleine Flasche füllen. Ein wenig davon dann nach dem Haarewaschen in die Kopfhaut einmassieren.

Auch Kräuter wie Thymian können entzündungshemmend wirken. Diese mit heißem Wasser übergießen und daraus eine Tinktur herstellen.

Weitere Tipps gegen Schuppenflechte am Kopf

Hohe Temperaturen können einen negativen Einfluss auf die Schuppenflechte haben. Daher kann es sinnvoll sein, die Raumtemperatur um ein paar Grad zu reduzieren. Gerade im Schlafzimmer – daher die Heizung ein wenig herunterdrehen und auf ausreichend Luftfeuchtigkeit achten. Zu trockene Luft kann die Haut nämlich zusätzlich belasten.

Auch Sonnenschutz am Kopf ist wichtig. Tragen Sie sie daher im Urlaub oder im Sommer eine Kopfbedeckung oder suchen Sie sich ein schattiges Plätzchen unter einem Sonnenschirm.

Da Stress sich auch negativ auf den Zustand der Haut auswirken kann, ist regelmäßige Entspannung wichtig. Planen Sie daher ausreichend Erholungsphasen in Ihren Alltag ein, um sich zu erholen und Druck abzubauen. Meditation oder autogenes Training sowie Yoga können ebenfalls zum seelischen Wohlbefinden beitragen.