Lieferengpässe sind kein Grund zur Panik

Manchmal ist ein Produkt gerade nicht vorrätig. In der Regel kann man dann auf eine gleichwertige Alternative ausweichen oder erhält die gewünschte Ware zwar später, aber doch binnen kürzester Zeit. Aktuell gibt es jedoch verstärkt Lieferengpässe auf dem Arzneimittelmarkt. Was bedeutet das genau?

Ist die medizinische Versorgung bei einem Lieferengpass noch gewährleistet?

Ist die medizinische Versorgung bei einem Lieferengpass noch gewährleistet?

Ihre Apotheken vor Ort sind für Sie da und füllen ihre Bestände kontinuierlich im Rahmen der Möglichkeiten für Sie auf. Dafür geben sie täglich mehrfach Bestellungen auf und werden alle paar Stunden aus Großhandelslagern in der näheren Umgebung beliefert. Wenn auch auf diesem Weg keine Lösung gefunden, ein Produkt aber unumgänglich benötigt wird, können in den apothekeneigenen Labors Medikamente individuell hergestellt werden. Heute werden überwiegend Produkte der pharmazeutischen Industrie nachgefragt und verordnet, aber die Herstellung von Arzneimitteln gehört noch immer zu den Kernkompetenzen der Apothekerinnen und Apotheker.

Was können Sie im Fall eines Lieferengpasses tun?

Ihre Apotheke vor Ort ist für Sie da – auch in Zeiten von Lieferengpässen. Es hilft, wenn Sie folgende Tipps beherzigen:

Denken Sie frühzeitig an Folgepackungen

Wenn Sie regelmäßig Medikamente benötigen, kümmern Sie sich um Nachschub bereits dann, wenn Sie mit dem vorhandenen Bestand noch mehrere Tage überbrücken können. So bleibt Ihrer Apotheke mehr Zeit, um im Bedarfsfall auf einen Lieferengpass zu reagieren.

Greifen Sie bei leichten Verläufen auf Hausmittel zurück

Wadenwickel, Bettruhe und viel Wasser oder Kräutertee können zum Beispiel Erkältungsverläufe lindern. Auch bei anderen Erkrankungen mit leichtem Verlauf können Hausmittel helfen. Informationen dazu erhalten Sie auf iA.de oder in Ihrer Apotheke vor Ort.

Verwenden Sie für Kinder notfalls Tabletten statt Fiebersaft

Paracetamol und Ibuprofen sind, bei entsprechender Berücksichtigung der Dosis, schon für Kinder ab vier Jahren zugelassen.

Verzichten Sie auf Hamsterkäufe

Private Vorräte helfen nicht dabei, Lieferengpässe zu überbrücken, sondern sind Teil des Problems.

Stärken Sie Ihr Immunsystem

Zwei Liter Wasser und Tee täglich, Bewegung im Freien, ausreichend Schlaf, vitaminreiche Ernährung und der Verzicht auf Alkohol und Zigaretten senken das Risiko von Grippe und Erkältung.

Nutzen Sie iA.de oder unsere App

So geben dem Apotheken-Team Zeit, das benötigte Produkt zu beschaffen und erfahren per E-Mail, wann es für Sie vorrätig ist. Rezepte können Sie hier ganz einfach per Foto schicken. Bestellungen können Sie in der Apotheke abholen oder auf Wunsch nach Hause bringen lassen. Mit der Erinnerungsfunktion der App können Sie auch an Einnahmezeitpunkte im Blick behalten.

Wie kommt es zu Lieferengpässen?

Das Fehlen von Verpackungsmaterialien oder Inhaltstoffen kann die Produktion und Lieferkette ausbremsen. Hamsterkäufe verknappen ebenfalls die am Markt verfügbare Warenmenge. Ein anderer Punkt sind Dominoeffekte: Ist ein Produkt nicht verfügbar, werden Alternativen stärker nachgefragt – so dass kurz darauf auch diese vergriffen sein können. Als Lieferengpass definiert es das Bundesamt für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM), wenn ein Arzneimittel länger als zwei Wochen nicht verfügbar ist.

Um Lieferengpässe dauerhaft und grundsätzlich zu verhindern, müssen entsprechende politische Rahmenbedingungen geschaffen werden. Dafür treten Apothekerinnen und Apotheker in relevanten Gremien ein.

Die Teams aus den Apotheken vor Ort setzen alle Hebel in Bewegung, um die Arzneimittelversorgung der Bevölkerung zu gewährleisten.

Dank ihrer konstanten Marktbeobachtung können sie auf etwaige Versorgungsengpässe frühzeitig reagieren, ihren Bestand anpassen und, wenn nötig, Alternativen finden.

Sie stehen im Austausch mit Herstellern, Großhändlern und anderen Apotheken, um immer die schnellstmögliche Lieferung des angefragten Produktes zu ermöglichen.

Muss bei einer Verschreibung auf andere Präparate ausgewichen werden, klären sie offene Fragen mit der jeweiligen Arztpraxis ab.

Apothekerinnen und Apotheker treten politisch für eine stabile Struktur der Arzneimittelversorgung ein.

Bei Fragen oder Problemen beraten Sie die Teams der Apotheken vor Ort.