Das System von Herz und Kreislauf schafft die Grundlage dafür, dass Blut zirkulieren und der Körper kontinuierlich mit Sauerstoff und Energie versorgt werden kann. Es ist also eine unerlässliche Grundlage für Gesundheit und Leben – und seine Erkrankungen gehören zu den häufigsten Todesursachen in Deutschland. Ein Drittel aller Todesfälle steht hierzulande im Zusammenhang mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Es sterben mehr Menschen an Herz-Kreislauf-Erkrankungen als an Krebs.
Besonders relevant sind in diesem Zusammenhang
Warum Herz-Kreislauf-Erkrankungen so verbreitet sind
Das häufige Auftreten von Herz-Kreislauf-Beschwerden steht im direkten Zusammenhang mit unserem Lebensstil. Rauchen, Diabetes, zu hoher Blutdruck und ein überhöhter Cholesterinspiegel wirken sich negativ aus. Bei Menschen, auf die keiner dieser Faktoren zutrifft, liegt das Infarktrisiko bei fünf Prozent – doch unter den genannten Faktoren verzehnfacht es sich.
Das liegt zum Beispiel daran, dass allein das Rauchen eine Kaskade von negativen Effekten auslöst: Es bewirkt eine Verengung der Blutgefäße, wodurch der Blutdruck höher wird. Durch Tabakrauch ändert sich auch die Zusammensetzung von Blutfett, es entsteht ein höheres Maß an schlechtem Cholesterin, während das gute Cholesterin reduziert wird. Das Blut wird dickflüssiger. Blutplättchen können in diesem Zusammenhang verklumpen, es können Gerinnsel entstehen, die die Blutgefäße verstopfen. Diese Effekte können auch durch passives Rauchen ausgelöst werden.
Über das Rauchen hinaus haben sich in unserem Alltag weitere ungesunde Gewohnheiten etabliert – etwa die, zu viel zu sitzen und sich zu wenig zu bewegen. Das wiederum hat einen negativen Effekt auf den Cholesterinspiegel, auch begünstigt es Übergewicht, was einen Einfluss auf den Fett- und Zuckerstoffwechsel hat: Bei übergewichtigen Menschen blockieren mit höherer Wahrscheinlichkeit irgendwann Ablagerungen in den Gefäßen den ungestörten Blutfluss als bei schlanken Personen. Ausdauersportarten wie das Laufen werden zwar teilweise praktiziert, sind aber nicht durchgängig Teil des Alltags: Viele Wege werden eher mit dem Auto oder der Bahn zurückgelegt als zu Fuß. Auch diese Gewohnheit beeinflusst negativ die Herz-Kreislauf-Gesundheit.
Durch eine bewusste Lebensweise lässt sich das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen reduzieren. Bewegung wirkt nicht nur Übergewicht entgegen, sondern verbessert auch die Durchblutung, den Muskelstoffwechsel und die Gesundheit des Herzmuskels. Je nach persönlicher Veranlagung ist zusätzlich ist eine medizinische Begleitung erforderlich, da beispielsweise ein genetisch bedingt erhöhter Cholesterinspiegel nur mäßig durch den Lebenswandel beeinflusst werden kann – wohl aber mit Medikamenten, den sogenannten Statinen. Es gilt als sicher, dass diese das Risiko von Schlaganfall und Herzinfarkt senken können. Grundsätzlich sollten Vorsorgeuntersuchungen wahrgenommen werden, um mögliche Risikofaktoren frühzeitig zu erkennen und darauf reagieren zu können.
Mit zunehmendem Alter steigt das Risiko, an Bluthochdruck zu erkranken. Menschen sollten deswegen ab dem Alter von 40 Jahren ihre Blutdruckwerte kennen oder sie zumindest regelmäßig beim Arzt prüfen lassen. Sind die Werte unauffällig, dann reichen Kontrollen alle drei bis fünf Jahre. Bei Abweichungen, die auf einen erhöhten Blutdruck hindeuten, sind engmaschigere Kontrollen zu empfehlen: Halten Sie dazu am besten Rücksprache in einer Arztpraxis, wo man ihre persönliche Situation kennt.
Es gibt viele Varianten von leicht bedienbaren Blutdruckmessgeräten für den Hausgebrauch. In Ihrer Apotheke vor Ort können Sie sich unterschiedliche Modelle ansehen und erklären lassen. Ein guter Zeitpunkt für die Messung ist der Morgen, noch bevor Kaffee oder Tee getrunken wurden, da diese den Blutdruck beeinflussen. Wenn bereits bekannt ist, dass Bluthochdruck vorliegt, sollten die Werte kontinuierlich ermittelt werden. Empfohlen wird zum Beispiel eine monatliche „Messwoche“: Dabei wird an sieben aufeinanderfolgenden Tagen der Blutdruck gemessen. Liegt der Wert dabei regelmäßig bei einem Wert über 135/85, liegt eine Hypertonie vor. Bei Messungen in der Arztpraxis gilt ein anderer Grenzwert, nämlich der von 140/90. Das liegt daran, dass angenommen wird, dass aufgrund der Praxissituation der Blutdruck ohnehin erhöht ist.
In der Regel erfolgt die Blutdruckmessung, indem eine Manschette um den Oberarm gelegt und aufgepumpt wird. Eine neuere Variante für den Hausgebrauch sind Armbänder, die am Handgelenk getragen werden.
Ist das Vorliegen einer Hypertonie bekannt, ist das kein Grund zur Sorge – eher im Gegenteil: Bluthochdruck kann gut behandelt werden. Medikamente, die zu diesem Zweck eingesetzt werden, heißen Antihypertonika. Es gibt eine große Gruppe unterschiedlicher Antihypertonika, die auf unterschiedliche Weise wirken. Abhängig von der individuellen Situation und beispielsweise der Frage, ob weitere Erkrankungen zu berücksichtigen sind, trifft der behandelnde Arzt oder die behandelnde Ärztin die Auswahl.
Ein gesunder Lebenswandel unterstützt die Gesundheit in mehrfacher Hinsicht: Er hält fit, stärkt das Immunsystem, die Beweglichkeit, ist gut für die geistige und seelische Gesundheit und kann auch zu einer Verbesserung des Blutdrucks beitragen. Zu einem gesunden Lebenswandel gehören verschiedene Maßnahmen:
Beschwerden des Herz-Kreislauf-Systems zeigen sich nicht nur durch einen zu hohen Blutdruck, sondern können auch zu verschiedenen anderen Krankheitsbildern führen.
Zwar spielen genetische Aspekte eine Rolle, wenn es um die Gesundheit geht – und das gilt auch für Herz und Kreis. Trotzdem gilt: Mit einem gesunden, bewussten Lebenswandel lässt sich die Gesundheit positiv beeinflussen und stärken. Schon kleine Umstellungen können eine Wirkung haben.