Was sind Hämorrhoiden?
Bei Hämorrhoiden handelt es sich um schwammiges und ringförmig angelegtes Gewebe unter der Schleimhaut im Bereich des Enddarms. Jeder Mensch hat Hämorrhoiden, daher sind sie nicht ansteckend. Ihre Funktion besteht darin, zusammen mit dem Schließmuskel den After abzudichten und so dafür zu sorgen, dass sich der Inhalt nicht in unpassenden Situationen entleert.
Wenn von Hämorrhoiden als Erkrankung die Rede ist, beutetet das, dass das Gewebe angeschwollen ist und aus dem After heraustritt. Je nach Schweregrad ist zwischen verschiedenen Ausprägungen zu unterscheiden.
Hämorrhoiden: Symptome und Ursachen
Symptome zeigen sich meistens beim Stuhlgang auf der Toilette, wenn sich etwa hellrotes Blut in der Toilettenschüssel oder auf dem Toilettenpapier befindet. In diesem Fall ist die Erkrankung meistens schon weiter vorangeschritten. Weitere Hinweise auf Hämorrhoiden sind:
Zu den Ursachen gibt es bisher noch keine wissenschaftlich gesicherten Erkenntnisse, allerdings sind sie wahrscheinlich auf die Erweiterung der Blutgefäße im Gewebe zurückzuführen. Hierbei kann es sich um eine angeborene Gewebeschwäche handeln, allerdings erschlaffen mit zunehmendem Alter das Bindegewebe und die Muskelfasern. Daher kann es unter Umständen passieren, dass die Hämorrhoiden weiter nach unten absacken und Beschwerden verursachen.
Aber auch das Gegenteil davon kann Hämorrhoiden begünstigen: häufiger Durchfall. Das liegt daran, dass bei besonders flüssigem Stuhl der Schließmechanismus im Enddarm nicht genug trainiert wird und sich die Arterien in den Gefäßen einfacher erweitern. Auch eine Schwangerschaft kann Hämorrhoiden verursachen (s. Absatz weiter unten).
Wie kann man Hämorrhoiden behandeln?
Die Art der Behandlung richtet sich nach den Beschwerden der Patientin oder des Patienten und dem Stadium der Erkrankung. Solange keine Beschwerden auftreten, ist keine Therapie erforderlich.
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In fortgeschrittenem Stadium kommen meistens Medikamente wie cortisonhaltige Salben oder Zäpfchen zum Einsatz. Zudem kann die Ärztin oder der Arzt auch Mittel gegen Juckreiz und Schmerzen verschreiben oder blutstillende Präparate. Ein sogenannter Analdehner kann die Durchblutung in den Gefäßen im Analbereich anregen, wodurch eine Linderung der Symptome erreicht werden kann.
In leichteren Fällen hilft es möglicherweise, einen Hämorrhoidalknoten mit einem Gummiband abzubinden. Es unterbricht die Blutversorgung und tötet das Gewebe ab, wodurch die Schwellung verschwindet. Leicht vergrößerte Hämorrhoiden werden häufig mit der Sklerosierungstherapie behandelt, bei der der Arzt oder die Ärztin Zinkchlorid oder eine andere Substanz in das Gewebe spritzt und es auf diese Weise verödet. Auch das Vereisen mit einem Stickstoff oder Gas (Kryohämorrhoidektomie) sowie eine Infrarotbestrahlung sind mögliche Behandlungsoptionen, die aber als wenig erfolgsversprechend gelten.
Wenn die klassischen Therapien nicht anschlagen oder die Erkrankung bereits weit fortgeschritten ist, sollte ein operativer Eingriff, die Hämorrhoidektomie, in Erwägung
gezogen werden. Dabei werden die Hämorrhoiden dann mit einem Skalpell, einer Schere oder einem Laser chirurgisch entfernt.
Salben und Zäpfchen gegen Hämorrhoiden
Wenn die Erkrankung noch nicht so stark ausgeprägt ist, muss nicht gleich eine Operation geplant werden. Der oder die Betroffene kann zunächst versuchen, eine Linderung der Beschwerden durch Salben mit speziellen Inhaltsstoffen zu erreichen.
Hamamelis (Zaubernuss) etwa gilt als pflanzliches Arzneimittel. Ihre Blätter und Rinde werden als Wirkstoff zur Behandlung von Juckreiz, Brennen und leichten Blutungen im Analbereich eingesetzt. Aloe vera hat einen ähnlichen Effekt und wird ebenfalls als Wirkstoff in Salben gezielt zur Wundheilung eingesetzt.
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Welche Hausmittel helfen gegen Hämorrhoiden?
Hämorrhoiden während der Schwangerschaft
Im Zuge der Geburtsvorbereitung beeinflussen bestimmte Hormone die Hautbeschaffenheit der Frau, so dass diese elastischer wird. Das Betrifft unter anderem auch das Bindegewebe im Analbereich, das dadurch erschlaffen könnte, wodurch Hämorrhoiden leichter entstehen.
Zudem übt das Kind im Mutterleib auch Gewicht auf den Enddarm aus, was die Blutzirkulation in den Gefäßen beeinträchtigen und zu einer Erweiterung dieser führen könnte.
Darüber hinaus leiden viele Frauen während der Schwangerschaft an Verstopfungen, etwa durch Bewegungsmangel und auch der Pressvorgang während der Wehen kann die Hämorrhoidenbildung begünstigen. Nach der Geburt sollten diese sich eigentlich von allein wieder zurückbilden, allerdings ist das nicht immer der Fall. Idealerweise wird dem frühzeitig entsprechend vorgebeugt (s. letzten Absatz).
Hämorrhoiden: Wann sollte man zum Arzt gehen?
Wenn die Beschwerden Sie stark belasten und Sie mit eigenen Behandlungsmethoden keine Besserung erreichen, oder aber wenn Sie Blut im Stuhl vorfinden, sollten Sie einen Arzttermin zur Abklärung vereinbaren.
Während helles Blut auf Hämorrhoiden in fortgeschrittenem Stadium hindeutet, kann dunkelrotes Blut auch ein Anzeichen für eine Darmkrankheit sein. Ein Proktologe oder eine Proktologin, Spezialist oder Spezialistin für den Enddarm, ist hier der richtige Ansprechpartner oder die richtige Ansprechpartnerin. Ein Gastroenterologe, Facharzt für den Magen-Darm-Trakt, kann ebenfalls weiterhelfen.
Wie kann man Hämorrhoiden vorbeugen?
Bevor Sie sich fragen müssen, wie man Hämorrhoiden am besten behandelt, sollten Sie diese am besten gar nicht erst entstehen lassen. Dazu können Sie selbst beitragen, indem Sie auf einen regelmäßigen Stuhlgang achten und dabei möglichst wenig Pressen, was vor allem bei hartem Stuhl nötig ist.