Man sagt, die Augen sind der Schlüssel zur Seele – und unser Fenster zur Welt. Sie sind ein äußerst komplexes Sinnesorgan, das uns das tägliche Leben in all seinen Facetten und Farben erleben lässt und in hohem Maße unsere Lebensqualität beeinflusst.
Doch was ist der Schlüssel zu gesunden Augen? Alltäglicher Stress, Alkoholkonsum, Rauchen und Ernährung beeinträchtigen nicht nur unsere allgemeine Gesundheit, sondern auch die unserer Augen.
Hinzu kommt die tägliche Arbeit am Bildschirm und ein meist unzureichender UV-Schutz als Risiko für die Gesundheit unserer Augen. Doch es gibt viele Dinge, die Sie bereits jetzt tun können, um ihre Augen zu schützen und möglichen Problemen vorzubeugen.
Damit die Arbeit nicht ins Auge geht - Bildschirmarbeit als Risikofaktor
Wer in einem Büro arbeitet, sitzt auch meistens den Großteil des Tages vor einem Bildschirm. Wir sind konzentriert und blinzeln so weniger häufig, was die Augen austrocknen und reizen kann. Zudem ist das Auge ein Muskel und wie alle Muskeln will auch dieser bewegt werden. Wenn man aber stundenlang nur auf den Bildschirm starrt, hat der Muskel nichts zu tun. Er wird schwächer und es kann auf Dauer zu einer Kurz- oder Weitsichtigkeit kommen.
Pausen sind das A und O
Wichtig ist, regelmäßige Pausen einzulegen. Bewegen Sie sich ungefähr alle 30 Minuten weg vom Bildschirm und schauen Sie aus dem Fenster. Der Blick in die Ferne hilft, die Iris zu trainieren und entspannt das Auge gleichzeitig. Wenn ihre Augen angestrengt sind, halten Sie sich einfach mal ein paar Minuten die Hände vor die Augen. Der Blick ins Nichts gönnt den Augen eine kleine Pause. Bei trockenen Augen kann es helfen, mehr zu blinzeln oder viel zu trinken. Natürlich können auch Augentropfen Abhilfe schaffen.
Nicht nur ein Fashion-Statement: Sonnenbrillen - Warum UV-Schutz für die Augen so wichtig ist
Wissen Sie eigentlich, wieso Piraten eine Augenklappe tragen? Damals haben sie mit dem bloßen Auge durch ein Fernrohr in den Himmel geschaut, um den Kurs zu bestimmen – und sind so nach und nach auf einem Auge erblindet. Zu viel UV-Strahlung kann nämlich die Hornhaut verbrennen. Das kann in besonders schweren Fällen zu einer Makuladegeneration oder grauem Star führen.
Empfohlen wird daher vor allem im Sommer das Tragen einer Sonnenbrille. Achten Sie bei Ihrer Auswahl darauf, dass die Sonnenbrille mit „UV 400“ und dem CE-Zeichen gekennzeichnet ist. Das garantiert, dass der UV-Schutz der Brille hoch ist und den Qualitätsanforderungen der EU entspricht.
Es ist auch an hellen Wintertagen empfohlen, eine Sonnenbrille zu tragen. Vor allem wenn Schnee liegt, reflektiert dieser die Sonnenstrahlen und die UV-Belastung steigt.
Das Auge isst mit: Gesunde Ernährung für gesunde Augen
Möhren
Möhren sind gut für die Augen – oder haben Sie schon einmal einen Hasen mit Brille gesehen? Wir alle kennen diesen alten Witz. Doch es stimmt wirklich: Denn nicht nur Vitamin C wirkt präventiv gegen Augenkrankheiten, sondern auch Vitamin A, das vor allem in Karotten und Spinat vorkommt.
Buntes Essen
Essen Sie so bunt wie möglich: Paprika, Rucola, Grünkohl, Mais und Zitrusfrüchte sind gute Lieferanten von Carotinoiden wie Lutein, Zeaxanthin oder Beta-Carotin.
Omega-3
Diese Stoffe erhöhen die Makulapigmentdichte und unterstützen die Netzhaut bei der UV-Strahlenfilterung. Omega-3 Fettsäuren, die vor allem in Fisch, Nüssen und Leinsamen vorkommen, wirken entzündungshemmend und schützen vor trockenen Augen.
Abwechslungsreich essen
Generell wirkt sich eine gesunde, abwechslungsreiche Ernährung positiv auf die Gesundheit – und gleichzeitig auf die Augen – aus. Denn auch Krankheiten wie Bluthochdruck, Diabetes und hohe Blutfettwerte sind Risikofaktoren für Augenkrankheiten.
Augenpflege im Alltag: Richtiges Lesen und Fernsehen
Nach einem anstrengenden Tag im Büro gibt es doch nichts Schöneres, als es sich mit einem guten Buch oder dem neusten Serienhit auf der Couch gemütlich zu machen. Doch auch Lesen und Fernsehen kann die Augen strapazieren. Daher raten Augenärzte davon ab, im Dunkeln zu fernsehen. Die Augen werden zu sehr geblendet und ermüden schnell. Empfohlen wird eine weitere Lichtquelle, die ca. 3 Meter vom Bildschirm entfernt im Raum platziert werden sollte.
Auch beim Lesen sollten Sie unbedingt auf ausreichende Beleuchtung achten, da das Lesen im Dämmerlicht die Augen zu sehr strapaziert. Und auch wenn der Krimi noch so spannend ist: Schauen Sie nach ein paar Seiten immer mal wieder für eine Minute in die Ferne – Ihre Augen werden es
Ihnen danken.
Augenübungen zum Entspannen
Wenn unsere Muskeln verspannt sind, gehen wir zum Yoga, zur Massage oder machen Dehnübungen. Doch was ist, wenn unsere Augen überanstrengt sind? Auch dann gibt es einige Entspannungsübungen, die Linderung verschaffen können:
Augenmassage
Bei der Augenmassage klopft man mit den Fingern kreisförmig um die Augen herum, um die Durchblutung und den Tränenfluss anzuregen.
Augen entspannen lassen
Bei der Augenmassage klopft man mit den Fingern kreisförmig um die Augen herum, um die Durchblutung und den Tränenfluss anzuregen.
Gähnen, was das Zeug hält
Herzhafte Gähner versorgen den Körper mit Sauerstoff, lockern die Gesichtsmuskulatur und entspannen die Augen.
Die richtige Hygiene zur Prävention von Augenkrankheiten
Augenreizungen und Infektionen können immer mal vorkommen, unter Umständen aber zu ernsthaften Beschwerden führen. Mit der richtigen Hygiene im Alltag können Sie dieses Risiko aber ganz einfach minimieren.
Händewaschen
Händewaschen, bevor man sich die Augen reibt oder hineinfasst, ist das A und O. So verhindert man, dass Fremdkörper und Bakterien ins Auge gelangen und das empfindliche Organ reizen.
Kosmetika
Beim Gebrauch von Kosmetika sollte zudem darauf geachtet werden, dass sie allergiegetestet und konservierungsmittelfrei sind. Auch das Abschminken am Abend ist wichtig, um zu vermeiden, dass Make-up Reste ins Auge gelangen.
Kontaktlinsen
Für Kontaktlinsenträger gilt: Die Linsen nur so lange wie nötig im Auge lassen und unbedingt vor dem Schlafengehen herausnehmen. Bei Mehrfachlinsen sollte darauf geachtet werden, dass die Linsen regelmäßig mit geeigneten Linsenmitteln gereinigt werden. Wenn sie erkältet sind, sollten Sie für diese Zeit besser wieder auf Ihre Brille zurückgreifen. Krankheitserreger könnten ansonsten an den Linsen hängen bleiben und Entzündungen im Auge hervorrufen.
Bei jeder Reizung direkt zum Arzt? Wann ein Augenarztbesuch sinnvoll ist
Gehe ich bei trockenen Augen zum Arzt? Und wer verschreibt mir eigentlich eine Brille? Wenn Sie nur sichergehen möchten, dass sich Ihre Kurz- oder Weitsichtigkeit nicht verschlimmert hat, reicht ein einfacher Sehtest beim Optiker. Dieser empfiehlt Ihnen dann ein passendes Brillenmodell. Sobald Sie aber eine plötzliche oder sehr extreme Verschlechterung Ihrer Sehkraft bemerken, sollten Sie einen Augenarzt aufsuchen.
Bei Rötungen, Schwellungen und Reizungen gilt: Sobald die Beschwerden länger als 24 Stunden anhalten oder besonders heftig sind, sollten Sie einen Arzt aufsuchen. Bei akuten Verletzungen durch Fremdkörper, Säuren oder andere Fremdstoffe sollten Sie unbedingt sofort in die Notaufnahme fahren.
Gut schlafen für die Augen
Dass die tägliche Nachtruhe für die Augen eine Auszeit darstellt, ist selbsterklärend. Sie werden durch die geschlossenen Lider die ganze Nacht mit Feuchtigkeit versorgt, die Muskeln können eine Pause einlegen und auch UV-Strahlung bleibt nachts in der Regel aus.
Wenn Sie nächtliche Atemaussetzer haben oder an Schlafapnoe leiden, ist ihr Risiko, an Grünem Star zu erkranken, erhöht. Deswegen sollten Sie Schlafprobleme keineswegs ignorieren. Nicht nur Ihr Partner, sondern auch Ihre Augen werden es Ihnen danken.
Hausmittel können Linderung verschaffen
Bei leicht gereizten oder trockenen Augen müssen Sie nicht direkt zur Apotheke oder zum Arzt rennen. Es gibt einige Hausmittel, mit denen Sie Ihre Beschwerden lindern können.
Gießen Sie zum Beispiel zwei Beutel Schwarztee mit kochendem Wasser auf und lassen sie sie ca. eine Minute langziehen. Nehmen sie die Beutel dann aus dem Wasser und lassen sie sie etwas abkühlen, bis sie nur noch lauwarm sind. Legen sie die Beutel nun für ca. 10 Minuten außen auf Ihre geschlossenen Augen. Die Gerbstoffe im Tee wirken abschwellend und erfrischend.
Zur Prävention von Augenkrankheiten sollten Sie zu Hause zudem darauf achten, dass genug Luftfeuchtigkeit vorhanden ist. Vermeiden Sie es außerdem, sich lange in direkter Zugluft aufzuhalten, da dass die Augen reizen und austrocknen kann.
Darauf haben wir ein Auge geworfen: Produkte für Ihre Hausapotheke
Wenn sie häufiger an trockenen, gereizten Augen leiden oder einfach auf alles vorbereitet sein möchten, gibt es einige Produkte, die sich in jeder Hausapotheke befinden sollten. Künstliche Tränen sind zum Beispiel Augentropfen, die nur dazu dienen, das Auge feucht zu halten. Diese gibt es entweder als Flasche oder als kleine Ampullen zum Abtrennen für unterwegs.Augensalbe empfiehlt sich, um bei leichten Reizungen oder kleinen Gerstenkörnern Linderung zu verschaffen. Das darin enthaltene Bibrocathol wirkt desinfizierend und hemmt so Entzündungen, zum Beispiel am Lidrand.
Alternativ kann auch Augentrost (oder Euphrasia) angewendet werden. Als Wickel oder Tropfen lindert die Heilpflanze Beschwerden bei Lidrandentzündungen, trockenen Augen oderBindehautentzündungen.
Von UV-Schutz über Ernährung bis hin zu Entspannungsübungen gibt es also eine Vielzahl an Dingen, die Sie tun können, um Ihre Augen gesund und fit zu halten. Versuchen Sie einfach, viele Vitamine in Ihre Ernährung aufzunehmen, Zugluft zu vermeiden und Ihren Augen ab und zu eine wohlverdiente Pause zu gönnen – dann steht einem Leben mit gesunden, strahlenden Augen nichts im Wege.
Quellen: 1 Kanchane Gunawardena, Koen Steemers: Living walls in indoor environments. Building and Environment, 148, 478–487, 20192 2 Julia Ayuso Sanchez u.a.: Quantitative improvement in workplace performance through biophilic design: A pilot experiment case study. Energy and Buildings, 177, 316–328, 2018 3 Jie Yin u.a.: Physiological and cognitive performance of exposure to biophilic indoor environment. Building and Environment, 132, 255–262, 2018