Verbrennungen vermeiden in der Weihnachtszeit

Ob man es mit Bienenwachskerzen hält oder LEDs mit Farbwechselfunktion bevorzugt: Wer die Weihnachtszeit liebt, kann sich kaum vorstellen, auf stimmungsvolle Lichter zu verzichten. Die gute Nachricht vorab: Das muss auch gar nicht sein! Prävention in Sachen Brandverletzungen ist alles. Mit etwas Umsicht lassen sich viele Risiken von Brandverletzungen vermeiden.

10 Tipps zum Schutz vor Brandverletzungen

So können Sie sich und Ihre Liebsten schützen:

Viele Unfälle lassen sich vermeiden durch den Verzicht auf echte Kerzen und Teelichter. Sicherer sind LED-Kerzen und LED-Teelichter. Achten Sie auch auf die Qualität: Das GS-Siegel steht für „Geprüfte Sicherheit“.

Schnell noch etwas aus der Küche holen oder nur mal eben zur Toilette gehen: Wenn eine Kerze im Zimmer steht, löschen Sie sie so lange. Damit es zum Brand kommt, reicht manchmal schon eine Sekunde. Echte Kerzen und Teelichter sollten nicht brennen, ohne dass Erwachsene in Reichweite sind, die sofort reagieren können. Übrigens: Wenn es echte Kerzen sein sollen, nehmen Sie besser Stumpen als Tafelkerzen. Durch den breiten Durchmesser stehen sie sicherer.

Wenn kleine Finger nach der Flamme greifen, lassen Tränen und Brandblasen nicht lange auf sich warten. Wenn durch Patschehändchen oder vorwitzige Fellnasen die Kerze dann auch noch umfällt, kommt es schnell zum Zimmerbrand.
Wenn Sie den Adventskranz mit einer Sprühflasche feucht halten und den Weihnachtsbaum in einen Behälter mit Wasser stellen, bleiben beide nicht nur länger schön: Sie sind auch weniger brennbar.
Egal, wie edel der Fußboden ist: Schütten Sie sofort einen Eimer Wasser auf den Baum, falls er Feuer fängt. Für den Fall der Fälle sollte er bereits während der Feier gefüllt in Reichweite stehen.
Wenn Sie den Baum schmücken und dabei echte Kerzen verwenden, ist es wichtig, wie der sonstige Baumschmuck angeordnet ist. Stecken Sie die Kerzen so an den Baum, dass jede Flamme ausreichend Abstand zu Zweigen und Anhängern hat. Besondere Vorsicht gilt mit leicht entflammbarem Schmuck wie Strohsternen.
Wenn doch mal etwas passiert, können Rauchmelder Leben retten. Sie wollten längst schon neue Batterien einlegen? Jetzt ist der passende Zeitpunkt dafür.
Mit brüchigen Kabeln und Schäden an der Isolierung können auch elektrische Lichter eine Gefahrenquelle sein. Manche Birnchen können auch heiß werden, daher sollten sie mit Abstand zu brennbarem Material wie Gardinen dekoriert werden.
Der Duft frisch gebackener Kekse im Advent ist wunderbar – aber an den Blechen verbrennt man sich schnell. Das gleiche gilt für Auflaufformen und Gänsebräter. Arbeiten Sie daher mit ausreichend großen, dicken Topflappen oder Backhandschuhen.
Vorbereitungen machen neugierig. Erst recht, wenn gute Gerüche dabei eine Rolle spielen. An Töpfen zu ziehen, kann aber gefährlich werden, wenn sie dann vom Herd rutschen und man sich an ihrem heißen Inhalt verbrennt. Wenn Sie Kinder haben, stellen Sie das Kochgeschirr am besten immer auf die hinteren Platten und drehen Sie die Griffe nach hinten.

Verbrannt? Schnelle Hilfe im Notfall

Bei einem wirklichen Feuer muss sofort über 112 die Feuerwehr alarmiert werden.

Aber auch ohne einen Zimmer- oder Hausbrand können Verbrennungen und Verbrühungen entstehen, die notfallmedizinisch behandelt werden müssen.

Wenn Sie die Schwere einer Verletzung nicht einschätzen zu können, ziehen Sie zur Sicherheit auf jeden Fall Fachleute zu Hilfe und rufen Sie einen Rettungswagen.

Schnelle Hilfe

  • Kleine Verbrennungen mit nur leichter Rötung, die nicht größer sind als die Handfläche der verletzten Person, sollten zehn bis 15 Minuten lang in Wasser gekühlt werden. Wichtig: Das Wasser sollte nicht eiskalt sein, sondern mindestens 15 Grad Celsius haben bis etwa handwarm sein. Verzichten Sie auf Eis, es kann das Gewebe schädigen. Wenn die Verbrennung nur leicht ist, kann eine kühlende Brandsalbe aufgetragen werden.
  • Brandblasen sollten nur notfallmedizinisch versorgt werden. Stechen Sie sie auf keinen Fall auf, sonst können sie sich entzünden.
  • Großflächige Verbrennungen werden nicht gekühlt, um vor einer Unterkühlung zu schützen. Sie werden am besten mit einem sterilen Tuch abgedeckt, bis ein über 112 alarmierter Notarzt sie versorgen kann. Verzichten Sie auf den Einsatz von Brandsalben, Öl, Eis und sonstigen Hausmitteln: Sie können bei großen Verbrennungen zusätzlichen Schaden verursachen.
  • Bei Verbrühungen seien Sie vorsichtig mit durchtränkter Kleidung: Ziehen Sie diese schnell, aber sehr vorsichtig vom Körper, um nicht die Haut zu verletzen. Für Verbrühungen gilt wie für Verbrennungen auch: Ist der betroffene Bereich nicht größer als die eigene Hand und nur leicht gerötet, sollte die Stelle gekühlt werden. Ist der betroffene Bereich größer, verfahren Sie wie bei einer großflächigen Verbrennung und holen Sie Hilfe über 112.
  • In Brand geratene Kleidung muss sofort mit Wasser gelöscht oder mit einer Decke erstickt werden. Ist sie mit der Haut verkrustet: Überlassen Sie es dem notfallmedizinischen Team, sie zu entfernen. Sie riskieren sonst, Teile des Gewebes mit der Kleidung herunterzureißen.

Halten Sie Ihre Hausapotheke immer auf dem aktuellen Stand

Steriler Verband gehört hinein, außerdem Gel oder Salbe zur Behandlung von Verbrennungen und Entzündungen. Zur genauen Zusammenstellung berät Sie gerne das Team in Ihrer Apotheke vor Ort.

Besonderer Schutz für die Kleinsten

Besonderer Schutz für die Kleinsten

Jedes Jahr erleiden in Deutschland rund 30.000 Kinder durch Unfälle Verbrennungen und Verbrühungen. Kinder im Alter von bis zu fünf Jahren bilden die größte Gruppe unter den Patienten, die in Advent und Weihnachtszeit wegen Verbrennungen behandelt werden müssen. Kinderschutz sollte daher in der Weihnachtszeit ganz besonders mitgedacht werden.

Babys nie ohne Aufsicht

Wenn Kerzen brennen, sollten selbst schlafende Säuglinge im Stubenwagen nicht allein im gleichen Raum sein. Sie können sich zwar nicht den Kerzen nähern, aber jede Flamme bietet das Risiko eines Zimmerbrandes – und dem wäre ein unbeaufsichtigtes Kind dann schutzlos ausgeliefert.

Vorsicht mit Backblechen

Gemeinsam Kekse ausstechen und verzieren ist eine tolle Beschäftigung im Advent. Kinder sollten aber auf keinen Fall ein heißes Blech aus dem Ofen nehmen, nicht einmal unter Verwendung von Topflappen. Achten Sie auch darauf, dass während des Auskühlens das Backblech außerhalb der Reichweite von Kindern steht.

Streichhölzer und Feuerzeug verstecken

Flammen haben für Kinder eine große Faszination. Damit gar nicht erst ein Unglück passiert: Verwahren Sie Streichhölzer und Feuerzeug immer außerhalb der Reichweite von Kindern!

Wenn Flammen, dann mit Abstand

Ob zu Besuch bei Freunden oder auf dem Weihnachtsmarkt – nicht überall haben Sie Einfluss darauf, ob Kerzen, Feuerschalen oder Kamine entzündet werden. Halten Sie Kinder dann immer im Blick und achten Sie darauf, dass sie außerhalb der Reichweite zum Feuer bleiben.

Dekorationen mit LEDs

Gebastelte Windlichter, Goldsterne oder Schmuck mit Tannenzapfen und mehr leuchten auch im Licht von LED-Lämpchen stimmungsvoll – und das ohne die Gefahr echter Flammen.

Erste Hilfe aus der Apotheke

Bei leichten Verbrennungen kann eine kühlende Brandsalbe helfen. Auch steriles Verbandsmaterial sollte man in der Hausapotheke immer zur Hand haben. Nutzen Sie den Service Ihrer Apotheke vor Ort und lassen Sie sich beraten: Was gehört mit Blick auf den Brandschutz in die Hausapotheke? Welche Soforthilfe schafft Linderung bei kleinen Unfällen in der Weihnachtszeit?

Übrigens: Dank des Notdienstes finden Sie rund um die Uhr persönliche Ansprechpartner in Ihren Apotheken vor Ort. So haben Sie auch außerhalb der Öffnungszeiten jederzeit die Gewissheit, kompetent und individuell beraten zu werden.

Bei schweren Verbrennungen sollten Sie allerdings immer schnellstmöglich über 112 eine notärztliche Versorgung sicherstellen.

Erste Hilfe aus der Apotheke

Erhältlich in Ihrer Stamm-Apotheke

Mit Sicherheit stimmungsvoll feiern

Freundliche Lichter gehören in der festlichen Jahreszeit dazu. Das darf auch so bleiben! Damit alle unbeschwert feiern können und Brandverletzungen oder Verbrühungen vermieden werden, helfen unsere Tipps. Besonders, wenn Sie mit Kindern feiern, tragen die Maßnahmen viel zur Sicherheit der ganzen Familie bei.

  • Fragen Sie schon vorab in Ihrer Apotheke vor Ort nach Tipps für eine Hausapotheke, die auch Erste Hilfe für Brandverletzungen enthält.
  • Achten Sie besonders im Umgang mit Kindern darauf, offenes Feuer zu vermeiden und es zumindest niemals unbeaufsichtigt zu lassen.
  • Alarmieren Sie bei einem Brand sofort unter 112 die Feuerwehr.
  • Rufen Sie zur Versorgung schwerer Brandwunden über 112 Feuerwehr und Rettungsdienst.
  • Nutzen Sie zur Beleuchtung vorzugsweise elektrische Lichter anstelle von Kerzen und Teelichtern mit offener Flamme.

Die Teams Ihrer Apotheken vor Ort unterstützen und beraten Sie – mit einem Notdienst auch an den Feiertagen.