Was ist eine Lebensmittelunverträglichkeit?

Auf eine Nahrungsmittelunverträglichkeit (auch Lebensmittelunverträglichkeit) lässt sich schließen, wenn nach dem Essen bestimmter Speisen immer wieder unangenehme körperliche Reaktionen auftauchen. Die Symptome entstehen, wenn der Körper entweder allergisch auf gewisse Stoffe reagiert oder diese nicht richtig verstoffwechselt werden können. Welche Symptome auf welche Unverträglichkeit hinweisen und welche Tests Aufschluss darüber geben, lesen Sie im weiteren Verlauf.

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Woran erkennt man eine Nahrungsmittelunverträglichkeit?

Es gibt verschiedene Symptome, anhand derer Sie erkennen oder zumindest vermuten können, dass eine Nahrungsmittelunverträglichkeit vorliegt. Denn nach dem Verzehr bestimmter Lebensmittel, kommt es dann zu unterschiedlichen Störungen der Verdauung:

  • Aufstoßen
  • Blähungen
  • Durchfall
  • Verstopfungen
  • Bauchkrämpfe
  • Übelkeit
  • Erbrechen
  • Appetitlosigkeit
  • Gewichtsabnahme
  • Mangelerscheinungen durch Mikronährstoffmangel (bei Zöliakie z. B. Eisen, Vitamin D, Vitamin A)
Bestimmte Stoffe in Nahrungsmitteln sind dafür bekannt, sehr häufig Unverträglichkeiten auszulösen. Dazu gehören z. B. Laktose, Histamin, Gluten, Fruktose oder Glutamat.

Histaminintoleranz

Zu einer Histaminunverträglichkeit (Histaminose) kommt es, wenn der Körper auf den Stoff Histamin reagiert. Er ist beispielsweise in reifen Käsesorten oder Wein (vor allem rote Sorten) enthalten. Typische Beschwerden sind mitunter:

  • Quaddelbildung auf der Haut
  • Juckreiz
  • Kopfschmerzen
  • Migräne
  • Magen-Darm-Beschwerden
  • Herzrasen
  • Durchfall

Histamin wird aus dem Eiweißbaustein Histidin gebildet und dann in bestimmten Zellen gespeichert. Durch verschiedene Reize kann Histamin ausgeschüttet werden, mitunter durch spezielle Enzyme im Körper, Medikamente oder Lebensmittel. Ist der Abbau von Histamin gestört, spricht man von Histaminunverträglichkeit. Das Krankheitsbild ist allerdings umstritten, da es von Patient zu Patient sehr unterschiedlich ausfällt und die Symptome auch auf andere Krankheiten zurückgeführt werden könnten. Einige Ärzte erkennen die Histaminose daher nicht als Krankheit an.

Glutenunverträglichkeit (Zöliakie)

Glutenunverträglichkeit, auch Zöliakie genannt, ist eine Autoimmunerkrankung, bei der sich der Dünndarm entzündet. Sie entsteht, weil das Immunsystem auf das Klebereiweiß Gluten aus den Getreidesorten Weizen, Dinkel und Roggen reagiert sowie auf den körpereigenen Stoff Gewebetransglutaminase – ein Enzym, welches das Immunsystem der Betroffenen ebenfalls triggert. Das Enzym spaltet bei gesunden Menschen Gluten auf. Gluten und Gewebetransglutaminase befinden sich auf der Darmschleimhaut.

Die Angriffe des Immunsystems führen zu einer Entzündung der Darmschleimhaut. Diese kann so stark und somit chronisch ausfallen, dass der Darm auf Dauer keine Nährstoffe mehr aufnehmen kann. Bei Zöliakie werden auch die Darm-Zotten zerstört. Fehlen diese Ausstülpungen, die die Darm-Oberfläche vergrößern und eine größere Nährstoffaufnahme begünstigen, entstehen Mangelerscheinungen oder andere organische Beschwerden.

Symptome, neben den typischen Magen-Darm-Problemen, können sein:

  • Erschöpfung (Fatigue)
  • Eisenmangel
  • Depression
  • Wasseransammlungen
  • Hautentzündungen
  • Osteoporose durch Kalziummangel
  • Blutergüsse
  • Nachtblindheit durch Vitamin-A-Mangel

Laktoseintoleranz

Bei Laktoseintoleranz reagieren Betroffene auf Milch und Milchprodukte und vertragen diese nicht oder kaum. Es kommt in der Folge zu Bauchkrämpfen, Blähungen und Durchfall. Schuld ist der in Milch enthaltene Milchzucker (Laktose), der aufgrund eines Enzymmangels nicht richtig verstoffwechselt wird.

Um Laktose in die Einzelzucker Galaktose und Glukose zu zerlegen, braucht es das Enzym Laktase. Erst dann kann er die Darmschleimhaut passieren. Ist nicht ausreichend Laktase im Körper vorhanden, gelangt der Milchzucker über den Dünndarm in den Dickdarm, wo ihn Bakterien als Nahrung aufnehmen. Die dabei entstehenden Abfallprodukte – etwa Gase – lösen die typischen Beschwerden (Blähungen) aus.

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Wie werden Nahrungsmittelunverträglichkeiten getestet?

Nahrungsmittelunverträglichkeiten wird heute eine weit größere Rolle zugeschrieben als früher. Ihre Häufigkeit wird dadurch überschätzt. Eine eindeutige Diagnose ist nur mittels verschiedener Tests möglich. Bestätigt sich ein Verdacht über den Hausarzt, muss der Lebensstil mittels Ernährung der Betroffenen angepasst werden, so dass die verursachenden „Problem“-Stoffe fortan nicht mehr in den Körper gelangen.

1. Zöliakie – Test

Ein Zöliakie-Test, auch Glutenunverträglichkeitstest, weist bestimmte Antikörper im Blut nach. Das funktioniert allerdings nur, wenn die Betroffenen weiterhin Gluten zu sich nehmen, da der Test sonst nicht aussagekräftig ist.

2. Laktoseintoleranz - Test

Eine Laktoseintoleranz kann z. B. über einen Wasserstoffatomtest (H2-Atemtest) festgestellt werden. Patienten trinken dafür eine Lösung mit aufgelöster Laktose. Die Konzentration von Wasserstoff in der ausgeatmeten Luft wird schließlich über einen festgelegten Zeitraum immer wieder gemessen. Im Vergleich zum Ausgangswert also dem Nüchtern-Wert, steigt dieser normalerweise nur wenig an (weniger als 20 ppm = "parts per million"). Liegt der Anstieg bei über 20 ppm spricht das für eine Intoleranz.

3. Histaminintoleranz-Test

Ein Histaminintoleranz-Test kann z. B. über die Ernährung in drei Phasen erfolgen:

Karenzphase: Betroffene sollten bis zu 14 Tage so gut wie kein Histamin zu sich nehmen, damit die Beschwerden nachlassen.

Testphase: In den nächsten zwei bis sechs Wochen stehen wieder Speisen auf dem Plan, die im Verdacht stehen, eine Histaminintoleranz auszulösen. Die Histamin-Menge wird dabei schrittweise gesteigert. Ein Ernährungstagebuch hilft dabei, die persönliche Histamin-Grenze zu überblicken.

Dauerernährung: Aus den vorangegangenen Phasen kann der Arzt Erkenntnisse ableiten, um so die dauerhafte Ernährung anzupassen. Auch Faktoren wie Stress, Menstruation und Hormonspiegel müssen dafür berücksichtig werden.

Quellen:
https://www.kinderaerzte-im-netz.de/news-archiv/meldung/article/zoeliakie-jaehrliche-schilddruesenuntersuchung-und-kontrolle-de s-vitamin-d-status-sinnvoll/
https://www.bzfe.de/ernaehrung/ernaehrungswissen/gesundheit/unvertraeglichkeiten-frei-von-im-trend/laktoseintoleranz/
https://www.daab.de/ernaehrung/nahrungsmittel-unvertraeglichkeit/histamin-unvertraeglichkeit/
https://www.netdoktor.de/krankheiten/nahrungsmittelunvertraeglichkeit/KeywordVolume