Wechseljahre: Zeit für einen Tabu-Bruch!

Noch immer wird über die Wechseljahre kaum gesprochen – selbst unter Frauen. Dabei ist es gerade in dieser Zeit so wichtig, Beratungsangebote zu nutzen, sich auszutauschen und gut informiert bei Bedarf die passende Therapie in Anspruch nehmen zu können.

Die weiblichen Hormone Progesteron und Östrogen benötigt der Körper für die Fruchtbarkeit. Östrogen dient zum Beispiel dem Aufbau der Gebärmutterschleimhaut, das Gelbkörperhormon Progesteron bereitet die Gebärmutter auf die Einnistung der Eizelle vor. Wenn die fruchtbare Lebensphase einer Frau zu Ende geht, sinkt der Spiegel dieser Hormone. Die Wechseljahre sind also ein vollkommen natürlicher Prozess. Sie können allerdings unangenehme Symptome hervorrufen, da der Körper sich in einer großen Umbauphase befindet.

Die gute Nachricht: Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, diese Symptome zu lindern. Ihrer Apotheke berät Sie gerne umfassend zu allen Ihren Fragen und zu Produkten, mit denen Sie gut durch diese Lebensphase kommen.

Wie kann ich herausfinden, ob ich schon in den Wechseljahren bin?

Wenn Sie Ihren Hormonspiegel ganz genau kennen möchten, können Sie sich in Ihrer gynäkologischen Praxis Blut abnehmen lassen, um die Werte im Labor bestimmen zu lassen. Wichtig zur Einordnung dieser Werte: Sie sind immer nur eine Momentaufnahme. Entscheidend ist, welche Symptome bei Ihnen tatsächlich auftreten. Daher ist es wichtig, im Arztgespräch die Veränderungen gut beschreiben zu können. Dabei hilft unser Wechseljahre-Check. Er ermöglicht Ihnen ganz unkompliziert eine erste Einschätzung Ihrer persönlichen Situation.

Tipp: Bringen Sie den ausgefüllten Test gleich mit zur Ihrem Gynäkologen. Damit haben Sie beide einen guten Überblick über Ihre Beschwerden.

Dr. Verena Breitenbach

Wechseljahre – Aufbruch in eine neue, interessante, aufregende und tolle Zeit!

testimonials-1 Foto: © Bernhard Huber

Dr. Margit Pratschko

Es wird höchste Zeit, das Thema Wechseljahre stärker in den Fokus zu rücken - für unsere Gesellschaft, aber auch für jede einzelne Frau, die sich in dieser Lebensphase befindet. Denn die hormonellen Veränderungen sind so gewaltig und so individuell, dass es wichtig ist, gut über Symptome und Therapieoptionen Bescheid zu wissen.

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Daniela Unterstab

Mein Ziel ist es, Frauen dabei zu unterstützen auch mal anders, erfrischender an das Thema Wechseljahre heranzugehen. Ohne Scham, mit Freude, den wichtigsten Infos und ganz viel Verständnis. Wir brauchen ein Makeover der Wechseljahre – jetzt!

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Wann beginnen die Wechseljahre?

Es gibt keine feste Regel dafür, wann eine Frau in die Wechseljahre kommt. Das hängt von vielen Faktoren ab, vor allem von der genetischen Veranlagung. Ganz grob lässt sich sagen, dass bei den meisten Frauen ab Mitte 40 die Wechseljahre beginnen, die sich auf vier unterschiedliche Phasen aufteilen:

Der Zyklus verliert an Regelmäßigkeit, meistens werden die Blutungen kürzer und die Abstände dazwischen länger. Auch Brustschmerzen sind ein typisches Anzeichen dieser Phase. Im Körper stellen sich die Hormone jetzt darauf ein, dass die fruchtbare Phase sich dem Ende nähert: Die Östrogenwerte bleiben noch konstant, aber das Progesteron im Blut wird weniger.

Sie beginnt ein bis zwei Jahre vor der letzten Blutung und endet ein Jahr danach. Jetzt sinkt auch die Östrogenproduktion deutlich, dadurch kann es zum Beispiel zu Bluthochdruck kommen. Weitere Anzeichen sind Hitzewallungen, Schlafstörungen und Gereiztheit.

So nennt man den Zeitpunkt der letzten Blutung, der sich immer nur rückblickend feststellen lässt, wenn mindestens ein Jahr lang keine erneute Blutung eingetreten ist. Im Durchschnitt sind Frauen zu diesem Zeitpunkt 51 bis 52 Jahre alt.

Zwischen dem 50. und 65. Lebensjahr stellt sich im Hormonhaushalt wieder ein Gleichgewicht ein, wenn auch anders als vor dem Eintritt der Wechseljahre: Jetzt werden nur noch sehr wenig Östrogen und Progesteron im Körper produziert. Gerade zu Beginn dieser Phase treten bei vielen Frauen noch Wechseljahressymptome auf – etwa Hitzewallungen, nächtliches Schwitzen, Scheidentrockenheit, Harninkontinenz und auch Schmerzen beim Geschlechtsverkehr. Viele der Symptome bessern sich jedoch mit der Zeit wieder. Ein langfristiges Problem kann allerdings Osteoporose sein.

Warum und wie sollten Frauen über die Wechseljahre Bescheid wissen?

Etwa zwei Drittel aller Frauen berichten während der Wechseljahre von Beschwerden. Bei einigen treten nur leichte Symptome auf, bei anderen zeigen sich starke Beschwerden. Je besser eine Frau informiert ist, desto leichter kann sie gezielt reagieren. Ideal ist es, sich nicht erst mit dem Thema zu befassen, wenn es akut ist, sondern schon vorher. Dann können Sie umso entspannter in die Zukunft sehen und auf die verschiedenen Eventualitäten reagieren. Nutzen Sie zum Beispiel Beratungsangeboten in Ihrer Apotheke und fragen Sie auch in Ihrer gynäkologischen Praxis nach: Einige Frauenärztinnen und Frauenärzte bieten Sprechstunden speziell zum Thema Wechseljahre an.

Warum und wie sollten Frauen über die Wechseljahre Bescheid wissen?

Welche typischen Symptome treten in den Wechseljahren auf?

Die Liste möglicher Beschwerden während der Wechseljahre ist vielfältig und kann sich von Frau zu Frau stark unterscheiden. Die gute Nachricht: Längst nicht jede Frau erlebt überhaupt Beschwerden, und wenn, dann in der Regel auch nur einige davon. Zudem gibt es unterschiedliche Medikamente, die dabei helfen, den Körper wieder mehr ins Gleichgewicht zu bringen, um den Übergang entspannter zu gestalten. Nicht nur das Ausbleiben der Periode kann ein Zeichen für die Wechseljahre sein. Inzwischen gelten viele weitere Beschwerden als Indiz:

  • Schlafstörungen
  • Hitzewallungen und Nachtschweiß
  • Stimmungsschwankungen
  • depressive Verstimmungen
  • Antriebslosigkeit
  • Konzentrationsstörungen, Müdigkeit und Brain Fog 
  • Kreislaufbeschwerden
  • Herzbeschwerden
  • trockene Haut
  • trockene Schleimhäute
  • Libidoverlust
  • verstärkter Harndrang
  • Gewichtszunahme
Am Tag sollten die Zähne

Die Wechseljahre können sich aber auch in eher untypischen Symptomen wie Tinnitus, Herzrasen, Ödemen und Gelenkschmerzen äußern.
Sie müssen dies jedoch auf keinen Fall allein bewältigen. Mit Ihrer Apotheke haben Sie einen wichtigen Begleiter an Ihrer Seite. Neben bester Beratung bei Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln erhalten Sie hier diskrete und professionelle Hilfe für all Ihre Anliegen.

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Prof. Dr. med. Sandra Eifert

Bis zu den Wechseljahren sind Frauen durch die Hormone gut vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen geschützt. Wenn dieser natürliche Schutz nachlässt, steigt das Risiko für eben diese Erkrankungen. Also, hören Sie auf Ihr Herz!

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Foto: © Michael Bader

Frau Apothekerin Hayriye Polat

Die Wechseljahre sind eine Zeit der Veränderung, aber auch die Gelegenheit, sich neu zu orientieren und sich mehr auf die eigene Gesundheit und das Wohlbefinden zu fokussieren.

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Frau Apothekerin Stefanie Basmer

71,6 % aller Apotheker sind weiblich, bei PTA und PKA ist der Frauenanteil mit jeweils deutlich über 90 Prozent noch höher. Wenn es also um Frauenthemen geht, ist die lokale Apotheke genau der richtige Ort für eine niedrigschwellige und fachliche Beratung auf Augenhöhe.

In den Apotheken sind wir spezialisiert auf die Themen, die in den Wechseljahren besondere Bedeutung haben, wie Nährstoffe, Aroma- und Phytotherapie sowie Fragen zur Hormonersatztherapie.

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Sanfte Intimpflege während der Wechseljahre: Wie können Sie Ihr Wohlbefinden bewahren?

Progesteron unterstützt nicht nur die Einnistung einer befruchteten Eizelle, sondern hat auch andere Effekte auf den Körper. Sinkt der Progesteronspiegel in den Wechseljahren, kann das dazu führen, dass das Gewebe an Feuchtigkeit verliert. Dünnere Haut, Juckreiz und eine Veränderung der Schleimhäute – insbesondere im Intimbereich – sind mögliche Folgen. Damit einher geht eine stärkere Anfälligkeit für vaginale Beschwerden.

Mit gezielter Intimpflege, wie Intimpflegecremes oder Waschlotionen, können Frauen Beschwerden vorbeugen oder sie, sofern bereits eingetreten, deutlich lindern. Treten beispielsweise beim Geschlechtsverkehr Schmerzen auf, ist die Anwendung von Gleitmitteln zu empfehlen.

Für weitere Informationen und individuelle Beratung wenden Sie sich gerne an Ihre Apotheke – wir stehen Ihnen mit Rat und Tat zur Seite.

Sanfte Intimpflege während

Frau Dr. med. Kirschner-Brouns

Jede Frau auf der Welt kommt in die Wechseljahre. Wie in der Pubertät, so verändern sich die Hormonspiegel jetzt fundamental. Das hat Folgen für den Körper – gesundheitlich, ästhetisch und psychisch-seelisch. Im Gegensatz zu früher verfügen wir heute über einen Blumenstrauß an Möglichkeiten, mit denen Wechseljahresbeschwerden gelindert oder sogar vermieden werden können. Diese neue Lebensphase eröffnet die Chance auf ein neues Selbstverständnis. Das betrifft die eigene Gesundheit, Fitness, Schönheit, Partnerschaft oder Ehe, Beruf, Persönlichkeitsentwicklung, Lebensträume u.v.m.

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Dr. med. Heike Melzer

Die Wechseljahre legen den Schalter von Gefügigkeit und Anpassung um auf Autonomie und Selbstfürsorge.

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Haut und Haare in den Wechseljahren: Wie bleiben Sie strahlend schön?

Mit fortschreitendem Alter lassen die Spannkraft der Haut und ihr Feuchtigkeitsgehalt nach – bei Frauen ebenso wie bei Männern. Es ist auch nicht ungewöhnlich, wenn sich während der Wechseljahre der Körpergeruch leicht verändert: Das ist eine natürliche Folge des veränderten Hormonhaushalts.

Auch die Haare können jetzt eventuell besondere Aufmerksamkeit benötigen. Während bei Frauen in den Wechseljahren die weiblichen Hormone zurückgehen, vermehrt sich das männliche Hormon Testosteron. Das hat zur Folge, dass das Kopfhaar dünner werden kann, sodass eventuell auch ein Wechsel des Haarshampoos ratsam ist. Gleichzeitig verstärkt sich bei einigen Frauen der Haarwuchs im Gesicht leicht.

Achten Sie auf die Bedürfnisse Ihrer Haut und Haare, um sich rundum wohlzufühlen und Ihr strahlendes Aussehen zu bewahren.

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Kann ich durch meine Ernährung die Wechseljahre beeinflussen?

Die Wechseljahre markieren das natürliche Ende der fruchtbaren Phase im Leben jeder Frau und lassen sich grundsätzlich nicht verhindern. Eine ausgewogene, gesunde Ernährung und eine gesunde Lebensweise können aber dazu beitragen, Beschwerden zu verhindern.

Hier sind einige Empfehlungen:

Frisches Obst, frisches Gemüse und Vollkornprodukte sind wesentlich besser dazu geeignet, ein gutes Körpergewicht zu halten, als stark verarbeitete Lebensmittel und Weißmehlprodukte.

Quark, Brokkoli und Spinat sind besonders reich an Calcium, das die Knochen stärkt. Da die Wechseljahre Osteoporose, also Knochenschwund, begünstigen können, ist eine calciumreiche Ernährung in dieser Lebensphase besonders wichtig.

Milde Getränke wie Wasser, Früchte- und Kräutertees unterstützen den Feuchtigkeitshaushalt.

Salbei, etwa als Tee, kann übermäßigem Schwitzen entgegenwirken.

Nicht empfehlenswert sind:

  • alkoholische Getränke, da sie Stimmungsschwankungen, schlechten Schlaf und die Gewichtszunahme fördern
  • Industriezucker und Produkte mit hohem Zuckergehalt, da sie den Blutzuckerspiegel destabilisieren können, außerdem fördern sie die Gewichtszunahme
  • Koffein, also zum Beispiel Kaffee, und scharfe Gewürze, denn sie befördern die Hitzewallungen
Bei einigen Frauen stellen sich im Zusammenhang mit den Wechseljahren Unverträglichkeiten ein, die sie vorher nicht hatten. Sie reagieren dann zum Beispiel mit Magenbeschwerden auf Milchprodukte, Eier oder Tomaten. Wenn entsprechende Symptome auftreten, beobachten Sie am besten, ob diese sich im Zusammenhang mit bestimmten Lebensmitteln wiederholen – und verzichten Sie dann gegebenenfalls auf diese Speisen.

Barbara Birke

Die Wundermittel Ernährung, Bewegung und Self-Care können jede Frau unterstützen, kraftvoll und ausgeglichen durch die Wechseljahre zu gehen. Besonders Muskulatur spielt eine Schlüsselrolle, da diese nicht nur Stoffwechsel und Körperzusammensetzung, sondern auch die langfristige Gesundheit – und Langlebigkeit – enorm positiv beeinflusst.

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Prof. Dr. med. Julia Seiderer-Nack

Wechseljahre sind die Zeit für bewusste Ernährung – weil wir dadurch Beschwerden lindern, Risiken für Herz-Kreislauferkrankungen, Übergewicht oder Osteoporose reduzieren und die Weichen für mehr körperliches und seelisches Wohlbefinden stellen können. Weniger Energie, mehr Nährstoffe und viel Achtsamkeit – ein gutes Rezept für Frauengesundheit in den Wechseljahren.

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Susanne Liedtke

Ernährung ist der größte unterschätzte Hebel zur Behandlung vieler wechseljahresbedingter Beschwerden wie Hitzewallungen, PMS und erhöhtes Bauchfett aufgrund von Insulinresistenz.

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Foto: © Helen Fischer

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Was kann ich gegen Schlafstörungen während der Wechseljahre tun?

Zuerst einmal gilt während der Wechseljahre die gleiche Empfehlung, die bei Schlafstörungen immer gilt: Gelassenheit. Wer sich nachts über die eigenen Schlafstörungen ärgert, kommt erst recht nicht zur Ruhe. Zusätzlich können einige Tipps dabei helfen, entspannt durch die Nacht zu kommen:

  • Regelmäßigkeit: Gehen Sie möglichst jeden Tag zu einer ähnlichen Zeit ins Bett.
  • Kein Bildschirm im Schlafzimmer: Ideal ist es, wenn Sie in der letzten Stunde vor dem Schlafengehen auf Smartphone, Laptop und Fernseher verzichten. Der Kopf kommt besser zur Ruhe, wenn Sie einige Seiten in einem schönen Buch lesen.
  • Gezielte Entspannung: Yoga und autogenes Training helfen dabei, zur Ruhe zu kommen.
  • Keine späten Mahlzeiten: Essen Sie nicht erst kurz vor dem Schlafengehen.
  • Raumklima: Achten Sie auf eine angenehme Temperatur im Schlafzimmer. Da Frauen während der Wechseljahre auch nachts zum Schwitzen neigen, sollte es auf keinen Fall zu warm sein.
  • Wechselkleidung bereitlegen: Sollten Sie nachts aufwachen und den Pyjama durchgeschwitzt haben, finden Sie leichter wieder zur Ruhe, wenn ein zweiter direkt neben dem Bett bereitliegt, damit Sie sich schnell und einfach umziehen können.

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Ist eine Hormonersatztherapie während der Wechseljahre zu empfehlen?

Auf diese Frage gibt es keine allgemeingültige Antwort. Die Hormonersatztherapie („hormone replacement therapy“ = HRT) wurde lange mit einer Vielzahl von Nebenwirkungen in Verbindung gebracht und daher kontrovers diskutiert. Heute betrachten Mediziner diese Behandlungsmethode sehr viel differenzierter. Heute werden hauptsächlich sogenannte bioidentische Hormone im Rahmen der HRT verschrieben. Diese gelten als nebenwirkungsärmer als die früher verwendeten synthetischen Hormone und werden niedriger dosiert. Ihr behandelnder Gynäkologe wird gemeinsam mit Ihnen in einer individuellen Nutzen-Risiko-Abwägung das Präparat für Sie finden, das zur Ihren Beschwerden passt und Sie insbesondere am Anfang der Therapie eng begleiten, um die passenden Dosierung zu bestimmen.

Was aber ist grundsätzlich unter einer Hormontherapie zu verstehen?

Kurz und knapp zusammengefasst werden im Rahme der HRT die Hormone, die der Körper in der Umstellungsphase nicht mehr selbst produziert, durch ein Spray, ein Gel, ein Pflaster oder durch Tabletten von außen zugeführt. Ziel ist es immer, so wenig wie möglich zu verabreichen, und gleichzeitig die Beschwerden hinreichend zu mildern. Wichtig dabei: Die Hormontherapie ist keine Verhütungsmethode.

Die Dauer einer HRT ist individuell und hängt von verschiedenen Faktoren ab, zum Beispiel:

  • Schweregrad: Bei starken Wechseljahresbeschwerden kann eine längere Therapie notwendig sein.
  • Erwünschter Schutz vor Osteoporose: Die HRT kann den Knochenabbau bremsen und somit das Risiko von Osteoporose verringern.

Die Entscheidung für oder gegen eine Fortsetzung der HRT sollte nach sorgfältiger Abwägung des individuellen Risikos und Nutzens mit dem Arzt getroffen werden. Generell gilt:

  • Keine routinemäßige Beendigung: Ein pauschales Alter für den Therapieabschluss gibt es nicht.
  • Regelmäßige Kontrolle: Die HRT sollte regelmäßig kontrolliert und die Dosierung bei Bedarf angepasst werden.
  • Individuelle Entscheidung: Der Therapieabschluss sollte individuell zwischen Patientin und Arzt/Ärztin abgestimmt werden

Dr. med. Judith Bildau

Die Wechseljahre sind eine fantastische und aufregende Zeit, wenn die Frauen körperlich und seelisch in ihrer Kraft sind. Umso wichtiger ist es, dass es schnelle und fundierte Hilfen gibt, wenn sie es nicht sind.

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Foto: © Sabine Radtke

Gibt es auch pflanzliche Präparate, die zur Linderung der Wechseljahresbeschwerden genutzt werden können?

Es gibt freiverkäuflichen Arzneimittel zur Linderung von wechseljahrtypischen Beschwerden, die typischerweise die folgenden Wirkstoffe enthalten:

  • Mönchspfeffer: 
Mönchspfeffer kann hormonregulierend wirken und Zyklusstörungen lindern.
  • Traubensilberkerze (Cimicifuga racemosa): 
Traubensilberkerze wird traditionell zur Linderung von Hitzewallungen und Schweißausbrüchen eingesetzt.
  • Rotklee-Extrakt: 
Rotklee-Extrakt enthält Isoflavone, die östrogenähnlichen Wirkungen haben können und Hitzewallungen sowie Stimmungsschwankungen lindern können.
  • Soja-Isoflavone: 
Soja-Isoflavone sind ebenfalls östrogenähnlich und können Hitzewallungen und andere Symptome lindern.
  • Johanniskraut (Hypericum perforatum): 
Johanniskraut kann stimmungsaufhellend wirken und depressive Verstimmungen lindern, die häufig in den Wechseljahren auftreten.
  • Baldrian (Valeriana officinalis) und Hopfen (Humulus lupulus): 
Baldrian und Hopfen sowie Melisse und Passionsblumenkraut können beruhigend wirken und Schlafstörungen verbessern.

Wie gehe ich mit Hitzewallungen um?

Machen Sie sich vor allen Dingen bewusst: Die Wechseljahre sind nichts, wofür Sie sich schämen müssen, sondern ganz normal! Gehen Sie mit den typischen Hitzewallungen also möglichst pragmatisch und selbstverständlich um. Planen Sie bei der Zusammenstellung Ihrer Garderobe am besten direkt ein, dass Sie den Tag über ins Schwitzen geraten könnten:

Wie gehe ich mit Hitzewallungen um?
Zwiebelprinzip

Tragen Sie mehrere dünne Schichten, so können Sie leicht etwas ablegen.

Funktionswäsche

Nicht nur beim Sport oder beim Wandern ist das ein guter Trick, sondern während der Wechseljahre auch im Alltag. Funktionswäsche leitet die Feuchtigkeit gut ab und trocknet schnell.

Ersatzkleidung

Wenn Sie die Möglichkeit haben, sich bei der Arbeit oder unterwegs umzuziehen, dann nehmen Sie doch einfach eine Garnitur Ersatzkleidung mit. So brauchen Sie sich keine Gedanken darüber zu machen, ob Sie verschwitzt sind oder nicht.

Nachtschweiss

Nassgeschwitzt aufwachen, und das gleich mehrmals in der Nacht – auch diesem Phänomen begegnen Frauen in den Wechseljahren. Tipp: Legen Sie sich ein zweites, eventuell auch ein drittes Nachthemd gleich neben das Bett, damit Sie im Fall des Falles schnell die nasse Nachtwäsche ablegen können.

Unsere Tipps gegen Hitzewallungen

Wie kann ich herausfinden, ob ich schon in den Wechseljahren bin?

Wenn Sie Ihren Hormonspiegel ganz genau kennen möchten, können Sie sich in Ihrer gynäkologischen Praxis Blut abnehmen lassen, um die Werte im Labor bestimmen zu lassen. Wichtig zur Einordnung dieser Werte: Sie sind immer nur eine Momentaufnahme. Entscheidend ist, welche Symptome bei Ihnen tatsächlich auftreten. Daher ist es wichtig, im Arztgespräch die Veränderungen gut beschreiben zu können. Dabei hilft unser Wechseljahre-Check. Er ermöglicht Ihnen ganz unkompliziert eine erste Einschätzung Ihrer persönlichen Situation.

Tipp: Bringen Sie den ausgefüllten Test gleich mit zur Ihrem Gynäkologen. Damit haben Sie beide einen guten Überblick über Ihre Beschwerden.